Beim Thema Homöopathie setzt bei vielen Menschen die Skepsis ein. Denn nach landläufiger Meinung handelt es sich nicht um “echte Medizin”. Allerdings kann auch die so genannte “Schulmedizin” nur einen Bruchteil der bisher bekannten Erkrankungen wirklich heilen und steht auch nach Jahrhunderten der Forschung weiterhin vor einer Vielzahl von Rätseln. Fakt ist, dass Homöopathie ohne den Körper belastende chemische Substanzen auskommt. Deshalb schadet es nicht, im Zweifel beiden Formen der Heilung eine Chance zu geben und mit der sanfteren zu beginnen. Dies gilt erst recht bei Haustieren, weil diese über unangenehme Nebenwirkungen von herkömmlichen Arzneimitteln keine Auskunft geben können. Von ihren inneren Organen her gleichen Hunde dem Menschen in vielen Gesichtspunkten. Insofern reagieren sie auch in ähnlicher Weise auf die gleichen Wirkstoffe.
Gleiches mit Gleichem bekämpfen
Homöopathie heißt übersetzt “ähnliches Leiden”. Denn der Grundsatz der Homöopathie lautet: Similia similibus curentur. Auf Deutsch bedeutet dies, dass Ähnliches mit Ähnlichem geheilt werden soll. Homöopathische Arzneien sollen den Körper dazu anregen, sich aus sich heraus gegen die jeweilige Krankheit zur Wehr zu setzen. Jedem möglichen Leiden ist dabei ein bestimmter Wirkstoff zugeordnet. Insgesamt gibt es davon mehr als 1.400 verschiedene Arten. Da diese Stoffe eine ähnliche Wirkung auf den Körper haben wie die Krankheit als solche, werden sie nur verdünnt verabreicht. Zum Verdünnen wird meist entweder Saccharose (Globuli) oder Alkohol (Dilutionen) verwendet. Die Menge der zu verwendenden Medizin richtet sich nach der Größe des Tieres. Während bei einem normalen Hund 5 Tropfen Dilution bzw. 5 Globuli genügen, benötigt ein großer Hund jeweils acht Einheiten. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Potenz der jeweiligen Arznei. Die Homöopathie geht davon aus, dass der Körper umso sensibler reagiert, je höher der Anteil des eigentlichen Wirkstoffs in der Arznei ist. Während bei niedrigen Potenzen das jeweilige Mittel bis zu vier Mal täglich gegeben werden kann, sind besonders hohe Potenzen teilweise lediglich für eine einmalige Verwendung vorgesehen.
Diese Wirkstoffe helfen dem Hund
Das Feld der Krankheiten, die mit homöopathischen Mitteln für Hunde bekämpft werden können, ist lang. Bei Abmagerung empfiehlt sich Jodum D30. Gegen eine Allergie hilft Apis D3 sofern es sich nicht um eine Nesselsucht handelt. In diesem Fall ist Apis D 30 die richtige Wahl. Bei Erbrechen ist Nux vomica D6 angeraten. Sofern das Erbrechen allerdings von einer Autofahrt herrührt, hilft eher Cucculus D6. Auch auf die Seele des Tieres lässt sich durch homöopathische Mittel Einfluss nehmen. Bei krankhafter Eifersucht des Hundes ist eine Medikation mit Hyoscyamus D200 angezeigt. Gelenkentzündungen heilt man am besten mit Belladonna D6, bei einer Schwellung hilft dagegen Bryonia D6. Sobald sich eine Besserung der Beschwerden zeigt, sollte die Dosierung zurückgefahren werden. Spricht das Tier dagegen nicht auf die Behandlung an, sollten bei gleichbleibendem oder sich verschlimmerndem Krankheitsbild konventionelle Medikamente zum Einsatz kommen. Bei Flöhen oder Zecken beispielsweise sind in den meisten Fällen nur klassische Anti-Parasiten-Präparate aus der Apotheke wirklich wirksam. Daran führt dann leider kein Weg vorbei. In besonders akuten Fällen sollte natürlich immer ein Veterinärmediziner zurate gezogen werden.