Die einen liebe Tiere, möchten sie den ganzen Tag um sich haben und würden nie ohne sie leben wollen. Die anderen vertreiben sie mit Geräten – die im Verdacht stehen, Ohrenschäden bei Tier und Mensch zu verursachen.
Es gibt sie von unterschiedlichen Herstellern. Sie hören auf den Namen “Ultraschall-Tiervertreiber” und “Tierschreck” – und sollen dazu dienen, sich Vierbeiner vom Leibe zu halten. Die Werbebildchen dieser “netten” Geräte zeigen Hunde und Katzen, wie sie wie wild geworden fauchen und kläffen. Etwas, worüber Tierkenner und -freunde nur den Kopf schütteln können.
Wie funktioniert das?
Das Gerät sondert Geräusche ab, die für Tiere unangenehm sind und sie daher dazu bringen sollen, das jeweilige Territorium, an dem es ausgesendet wird, zu meiden und nicht zu betreten. Es handelt sich dabei um sehr hohe Töne, die laut den Herstellern nur von Tieren in dem jeweiligen Umfeld des Gerätes gehört werden können.
Die Gefahr
Die jeweiligen Käufer legen sich dieses Gerät zu, in der Annahme (so hoffen wir), es sende die jeweiligen Signale wirklich nur in einem Radius der eigenen Behausung und des eigenen Grundstückes aus und verschone die Tiere, die sich davon entfernt befinden. Dem ist möglicherweise bei weitem nicht so, bestätigt nun die Technische Universität in Graz, die sich mit dem Phänomen beschäftigt.
Gehörlos “dank” Gerät?
Eine Rundmail versandte die Uni Graz kürzlich “im Namen aller gehörlosen Katzen, Hunde und Wildtiere, die sich weder gegen dieses erbarmungslos sich in ihren Kopf bohrende Geräusch wehren, noch ihr Leid mitteilen können“. Die Tiervertreiber-Geräte stellten eine ernstzunehmende Bedrohung für das Gehör der Tierwelt dar und könnten bis zur Gehörlosigkeit führen. “Die Gefahr liegt in Nachbars Garten!”, schreibt die Uni weiter und verweist auf die genannten Geräte.
Risiko für den Menschen?
Doch damit nicht genug. So gibt es bereits Fälle von Menschen, die über einen Tinitus klagen, der möglicherweise in Zusammenhang mit den Tiervertreiber-Geräten steht. “Seit 18 Monaten ist mein Leben die reinste Folter. Mir ist den ganzen Tag übel, ich schlafe schlecht und hab Tag und Nacht ein Pfeifen in den Ohren”, beschreibt der steirische Sänger Alex Rehak nun öffentlich. Die Symptome habe er, seit er einmal in einen Ultraschall-Tiervertreiber geraten sei – und nicht etwa, weil er sich dauerhaft in dessen Nähe befunden habe (!).
Beweise
… gibt es derzeit keine uns bekannte, bis auf das, was uns die TU Graz mitteilte. Wir möchten nur warnen, aufmerksam zu bleiben und die Umgebung ebenso wie das eigene Tier gut im Auge zu behalten. Sobald wir Näheres wissen, werden wir uns selbstverständlich wieder zu Wort melden!
In diesem Sinne: Eine hoffentlich Ohrenschmerz-freie weitere Woche euch allen, ihr lieben Tierfreunde!
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.