Ein liebenswerter Lebensgefährte, der seine Menschen beschützt, gut zu Familien aber auch zu Singles passt und aufgrund seiner extrem hohen Energie als “Workaholic” gilt: Das ist der Australian Shepherd.
Gestatten: Der Australian Shepherd.
Der Australian Shepherd oder auch “Aussie”, wie er von Fans liebevoll genannt wird, stammt nicht etwa aus Australien, sondern aus Nordamerika. Den Namen erhielt der 51 bis 58 Zentimeter (männlich) bzw. / 46-53 Zentimeter (weiblich) große Hund, weil viele seine Optik und Art an den baskischen Schäferhund erinnerte. Dieser wiederum war im 19. Jahrhundert von Australien nach Amerika gebracht worden. Der Australian Shepherd wird etwa 12 bis 15 Jahre alt und variiert in seiner Fellfarbe von schwarz über rot bis hin zu blauer Merle und roter Merle (Merle bedeutet, dass die Grundfarbe des Felles stellenweise aufgehellt ist, bei der blauen Merle handelt es sich in Wahrheit um hellere schwarze Stellen). Bis zu 16 Farbvariationen sind möglich.
Ein kluger Hund
Nicht nur verfügt der Aussie über ein hohes Maß an Intelligenz, auch ist ihm eine sehr ausgeprägte Beobachtungsgabe zu eigen. Das fällt im Alltag nicht nur beim Spielen (hier liebt dieser Hund Abwechslung und Gelegenheiten, in denen er sein Geschick und seine Kombinationsgabe zu beweisen liebt) und täglichen Gassi-Gehen, sondern auch bei der Erziehung auf. Kleine Inkonsequenzen in dieser rächen sich sofort, denn dieser Hund weiß, seine Grenzen auszutesten. Dennoch: Das wichtigste ist für den Australian Shepherd, sein “Rudel”, also seine über alles geliebten Menschen, zu beglücken und sie zu beschützen.
“Will to please”
Die schnelle Auffassungsgabe dieses Hundes führt natürlich auch dazu, dass er extrem schnell dazu lernt und, bei einer angemessen konsequenten und erfahrenen Erziehung, sehr genau weiß, was von ihm erwartet wird. In den meisten Fällen hält er sich dann auch daran. Ursprünglich als Hütehund von Vieh eingesetzt, ist der Shepherd aber keineswegs einer, der für jede Bewegung ein Kommando braucht. Er wurde auf eigenständiges Denken und Eigeninitiative gezüchtet, um auch bei der Abwesenheit von Menschen gut auf das Vieh aufpassen zu können. Der “will to please”, also der Wunsch, seinem Herrchen/Frauchen Freude zu bereiten und alles richtig zu machen, ist in diesem Hund tief verankert und macht ihn mitunter hin und wieder etwas rastlos. Von selber gönnt sich dieser Hund nicht so schnell eine Pause.
Der Australian Shepherd ist ein bildschöner, lernbegeisterter und sehr aktiver Hund.
Laufen, spielen, aber auch ruhen
Genau deswegen ist es so wichtig, dass man diesem Hund auch klar signalisiert, wenn es nach langen Spaziergängen, Läufen und Spielrunden einmal zum Hinlegen und Ausruhen ist. Zwar ist der Australian Shepherd ein wahres Energiebündel, das dringend viel Bewegung braucht und mit dreißig Minuten ruhigem Gassigehen am Tag auf gar keinen Fall auskommt. Doch auch dieser Hund braucht, das ist ja klar, Pausen. Ihm beizubringen, diese auszuhalten und genießen zu lernen, ist beim Aussie oftmals eine wahre Herausforderung.
“Wer ist denn das?!”
Der Australian Shepherd wurde in der Vergangenheit nicht nur dafür eingesetzt, andere Tiere zu hüten, sondern auch die Menschen selbst zu bewachen und sie im Zweifelsfall zu schützen. Genau deshalb reagiert er auf Fremde völlig anders als beispielsweise der Golden Retriever. Ist er gut erzogen, so wird er Fremde jedoch nicht durch Knurren oder Bellen anfeinden, sondern schlichtweg reserviert reagieren. “Wer ist das und was will der hier?”, lautet die Frage, die er den Besuchern in den heimischen vier Wänden oder auch in der Nähe des Herrchens/Frauchens beim Spazierengehen (wenn sich diese direkt an seinen Menschen wenden) ganz offensichtlich stellt – dafür braucht er nicht sprechen zu können. Der Blick, eher misstrauisch, und die Körperhaltung, auf Habacht-Stellung, sagen schon alles. Aber keine Sorge: Sobald sein Mensch ihm deutlich durch freundliche Zuwendung zum jeweiligen Bekannten zeigt, dass hier keine Gefahr droht, entspannt sich auch der beschützende Aussie.
Sportlichkeit und Konsequenz
… das sind die zwei wichtigsten Dinge, die jemand, der den Australian Shepherd in seine Familie aufnehmen möchte, mitbringen sollte. Dieser Hund liebt stundenlange Spaziergänge und Wanderungen, geht irrsinnig gerne mit dir laufen, spielt gerne Spiele und liebt dabei die Abwechslung. Wer gerne raus geht und es liebt, mit dem Hund stundenlang herumzutollen, der hat im Aussie den Partner für’s Leben gefunden. Wie bereits erwähnt ist jedoch auch eine konsequente Erziehung notwendig. Es muss ihm ganz genau beigebracht werden, was er darf und was nicht, und dabei dürfen keine Ausnahmen gemacht werden.
Solltest du dich für den Australian Shepherd entscheiden, so findest du einen gutmütigen, verlässlichen, sportlichen und geduldigen Freund, der sein Leben lang treu an deiner Seite weilen wird.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
