Ein freundlicher, lebenslustiger Zeitgenosse, der sprichwörtlich wie ein “zweiter Schatten” seinem Herrchen/Frauchen nicht mehr von der Seite weicht und dabei viel Zeit und Bewegung braucht: Das ist der Border Collie.
Die Geschichte des Border Collies geht bis ins 16. Jahrhundert zurück – damals wurde der mittelgroße Hund in Großbritannien gezüchtet, um Schafe zu hüten und diese in einer Herde zu halten. Das sportliche Geschick und Gehorsam, das dem Border Collie gezielt angezüchtet und -trainiert wurde, gewann bald auch außerhalb der Landwirtschaft an Beliebtheit: im Hundesport, der mehr und mehr zum Trend wurde.
Der Border Collie tritt in zwei Fellvarianten auf: Bei der einen ist das Fell mäßig lang, bei der anderen nimmt das Fell eine sogenannte “stockhaarige”, also kurze Struktur mit festen Haaren an. Die Unterwolle ist bei beiden Varianten sehr dicht und schützt den Hund vor Kälte und Nässe. Die Fellfarbe ist stets eine Mischung aus einem Farbton (hier ist fast alles möglich) und ausgeprägten Weiß-Anteilen.
Ein bewegungsbegeisterter Zeitgenosse
Eins ist klar: Wer den ganzen Tag im Büro sitzt und sich den Rest der Zeit am liebsten den auf der Couch einrollt, für den ist ein Border Collie nichts. Der mittelgroße Hund, der als Weibchen eine Widerristhöhe von etwa 50 Zentimetern, als Männchen von etwa 53 Zentimetern erlangt, ist ein Bündel voller Energie und einem ausgeprägten sogenannten “will to please”. Nicht nur will der Border Collie viel laufen, auch möchte er spielen, denken, Dingen hinterherjagen und Aufgaben erfüllen. Ein tägliches Bewegungspensum an der frischen Luft von drei bis vier Stunden am Tag ist hier keineswegs übertrieben.
Charmant und intelligent
… das ist der Border Collie auf alle Fälle. Alles interessiert den schlauen Hund, alles möchte er genau erkunden. Diese Intelligenz will dringend genutzt werden: Der Border Collie braucht nicht nur körperliche, sondern auch geistige Bewegung! Die bekommt der Vierbeiner beispielsweise durch ein Fährtentraining, doch auch über viele andere Wege. An dieser Stelle empfehlen wir das Buch “Das große Spielebuch für Hunde” von Christina Sondermann – in diesem werden einige tolle Anregungen geboten, die für die Haltung eines aufgaben”süchtigen” Border Collies sehr hilfreich sind.
Ein Familienhund?
Diese Frage ist mit jain zu beantworten. Denn auf der einen Seite ist der Border Collie ein freundlicher, liebevoller, treuer, anpassungsfähiger und schlauer Zeitgenosse, der sich somit in eine liebevolle Familie sehr gut fügt. Auf der anderen Seite braucht er sehr viel Aufmerksamkeit und Zeit, die gerade in einer Familie mit kleineren Kindern möglicherweise nicht gegeben ist. Wichtig ist, dass viel Zeit draußen mit dem Hund verbracht werden kann, wobei dieser nicht nur nebenher läuft, sondern ganz aktiv gefordert und gefördert wird.
Erfahrung notwendig
Eigentlich ist der Border Collie ein braver und zuverlässiger Hund – durch sein hohes Maß an Energie kann er jedoch, wenn er in die falschen Hände gerät, geradezu “durchdrehen”. Wer ihn nicht richtig erzieht und unter Kontrolle hat, riskiert, dass der Border Collie herumläuft, kläfft oder andere irritierte Verhaltensweisen an den Tag legt. Genau deshalb ist es sehr wichtig, dass man ein gewisses Know-How und einen Erfahrungsschatz in Sachen Hundeerziehung und -Verhalten an den Tag legen kann, nimmt man einen Border Collie bei sich auf.
Fazit: Der Border Collie ist ein kluger, freundlicher, treuer und bewegungsfreudiger Hund. Er ist nur etwas für Menschen, die viel Zeit haben und diese gerne und ausgiebig draußen verbringen sowie Freude am Spielen mit dem Hund haben. Auch Erfahrung in der Hundeerziehung und -haltung ist notwendig.
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