Hunde wollen als soziale Wesen instinktiv bei ihrem Rudel bleiben. An die Einsamkeit müssen sie sich erst Schritt für Schritt gewöhnen. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH geben Euch hier einige Tipps, wie Ihr Euren Hund das Alleinsein beibringen könnt.
Vielleicht kommt Euch folgendes bekannt vor: Du ziehst Dir die Schuhe und Deine Jacke an und greifst zum Autoschlüssel, sofort spielt sich ein kleines Drama ab. Denn Dein Hund will partout nicht alleine bleiben. Also heftet er sich schon beim geringsten Anzeichen, wenn Du das Haus verlassen willst, wie ein Schatten an Deine Fersen. Ein enttäuschter Blick und das leise Winseln beim Schließen der Tür, macht uns sogleich ein schlechtes Gewissen. Zu allem Überdruss erzählen später die Nachbarn, dass Dein Hund stundenlang geheult und gebellt hat.
Hunde richtig alleine lassen
Aber die Wahrscheinlichkeit, dass Du selbst an der Misere schuld bist, ist extrem hoch. Denn die Sache läuft folgendermaßen ab: Ein Hund, von Natur aus als Rudeltier vom Alleinbleiben nicht begeistert, muss möglichst früh lernen, dass die Welt nicht untergeht, weil Du mal den Raum verlässt. Viele Tierbesitzer machen den Fehler und erzählen dem Tier bevor sie es verlassen, dass sie nun leider gehen müssen, streicheln es, sagen, dass sie in einer halben Stunde wieder da sind etc. Was macht der Hund? Er ahnt, dass jetzt eine unglaublich seltsame Situation eintreten wird, sucht noch stärker die Nähe des Rudelführers und setzt seinen zu Tode betrübten Blick auf. Es gibt Fälle, in denen Hunde ihren Besitzern durch geschlossene Scheiben nachstürmen wollten.
Langsam an das Alleinsein heranführen
Gewöhne Dir ab, ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn Du das Haus verlässt. Wenn Du Dich jetzt auch noch übertrieben von Deiner Fellnase verabschiedest, weiß er erst recht, dass Du Dich dabei nicht wohlfühlst. Am besten klappt es mit sehr häufigen und vor allem sehr kurzen Wiederholungen. Zum Beispiel, wenn Dein Hund müde und satt auf seiner Decke liegt. Ohne viel Tamtam aus dem Raum gehen, die Tür hinter sich schließen, bis zehn zählen und die Tür wieder öffnen. So gelingt der Einstieg. Kein Lob, wenn der Kleine auf der Decke geblieben ist und kein Tadel, sollte er bereits zur Tür gestürmt sein. Allein in einem Raum zu bleiben sollte emotional als „neutral“ gespeichert sein. Die Zeiten des Alleinseins solltest Du während des Trainings langsam steigern. Wenn dann zehn Minuten kein Problem mehr für Deinen Hund sind, kannst Du damit beginnen, das Haus kurz zu verlassen. Aber hier ist Geduld gefragt, denn nicht immer laufen die Übungen einfach ab.
Keine überschwänglichen Begrüßungszeremonien
Damit es für Deinen Hund zur Normalität wird, dass Du hin und wieder „außer Haus“ bist, ist es wichtig, dass Du ihn bei Deiner Rückkehr so lange ignorierst, bis er sich wieder beruhigt hat. Sage nichts, erst wenn sich Dein Hund beruhigt hat, kannst du ihn streicheln. Auch wenn´s schwer fällt und Du Dich freust, Deinen Vierbeiner wieder zu sehen, übermäßiges Verhalten, eine hohe Stimme und Hektik bringen Dein Tier auf ein hohes Energielevel. Das Gegenteil ist jedoch gewünscht, schließlich wollen wir, dass das Alleinbleiben für ihn eine Selbstverständlichkeit wird.
Verhaltensmediziner konnten nachweisen, dass Hunde, die mehrere Besitzer hatten, stärker unter Trennungsangst leiden als solche, die immer bei einem Menschen gelebt haben. Wenn Trennungsangst schon da ist, lässt sich mit einem guten Hundetrainer viel erreichen. Die Experten der TIERFREUNDE ÖSTERREICH helfen Euch da gerne weiter.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft