Emotionale Erschöpfung, Stress, Depressionen, ausgebrannt sein: Das Burn-Out Syndrom ist die umstrittenste Krankheit bei Menschen im 21. Jahrhundert. Doch was ist mit Burn-Out bei Hunden? Gibt es das überhaupt und wie erkennt man, wenn der eigene Hund ausgebrannt ist? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH erklären Euch, auf was Ihr achten solltet.
Fakt ist: Burn-out bei Hunden ist kein unerklärliches Phänomen mehr und wird in den letzten Jahren immer häufiger diagnostiziert. Grund genug für die Experten der TIERFREUNDE ÖSTERREICH diese Krankheit und ihre Ursachen genauer unter die Lupe zu nehmen.
Welche Symptome machen sich bemerkbar?
Die Anzeichen für Burn-Out bei Hunden sind vielseitig und unterschiedlich. Am Beginn der Krankheit sendet der Körper sogenannte Warnsignale: Erschöpfungsphasen, verlangsamte Aktivität des Körpers, verminderte Belastbarkeit, Stimmungsschwankungen, andauernde Müdigkeit, innere Unruhe und Nervosität – sprich die Leistungskurve des Hundes sinkt plötzlich und auffällig schnell. Ein weiterer Hinweis kann ständiges Lecken des gehetzten Hundes sein, das in vielen Fällen zu Wunden am ganzen Körper führt. Hinzu kommt, dass der Hund von Tag zu Tag unruhiger und aggressiver wird. Als Endstadium der Krankheit folgen Depressionen, Misstrauen, Angst und Panikattacken. Zusätzlich zu den sogenannten psychischen Symptomen, kommen auch noch körperliche Veränderungen hinzu: Magen-Darm-Probleme, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gelenksschmerzen, schwaches Immunsystem, Hautprobleme und Blasenprobleme.
Was sind die Ursachen?
Die Ursachen für Burn-Out konnten bis jetzt durch keine Studie belegt werden. Jedoch geht man davon aus, dass der Hund durch falsches Verhalten des Besitzers irritiert und gestresst wird. Auch die Hundehaltung auf zu engem Raum kann zum Burn-Out des Hundes beitragen. Aus diesem Grund kommt es zu einer Überforderung und schließlich zur Kapitulation des Hundes. Zu diesem falschen Verhalten gehören Erziehungsmethoden, wie zum Beispiel das Unterwerfen des Hundes. Die Umwelt des Hundes und die falschen Erwartungen an ihn lösen einen innerlichen Stress und Unruhe aus. Aggressionen und Verhaltensstörungen sind die Folge- und schuld daran sind die Menschen. Denn die Hunde spiegeln unsere eigenen Verhaltensweisen wieder. Sind wir gestresst und depressiv, so überträgt sich dies auf unseren Vierbeiner. Doch viele Hundehalter erkennen das nicht und so wird versucht das Fehlverhalten des Hundes durch falsche Trainingsmethoden zu unterdrücken. Ein Teufelskreis der letztendlich zu Burn-Out beim Hund führt.
Welche Vorbeugemaßnahmen gibt es?
In erster Linie ist es wichtig, sich mit dem Hund und den Ursachen für seine Verhaltensstörungen auseinander zu setzen. Was beschäftigt meinen Hund, was überfordert ihn womöglich, was stresst ihn, was versteht er nicht? Es gilt herauszufinden, wie man dem Hund helfen kann, damit er besser mit seiner Umwelt klarkommt. Wie schon erwähnt ist unser hektischer Lebensstil, den wir zu oft auf unsere Hunde übertragen, Schuld an dem Zustand unseres Hundes. Durch unser Verhalten überfordern wir den Hund und stressen Ihn unnötig. Selbst einen Gang zurückschalten und sich mehr Ruhe gönnen, sowie Einfühlungsvermögen gegenüber unseren Vierbeiner, sind die wichtigsten Faktoren, um einem Burn-Out vorzubeugen. Dem Hund am besten eine Auszeit gönnen und nach der Erholungsphase Stresssituationen bewusst vermeiden und aufarbeiten. Manche Tiertherapeuten bieten auch Entspannungsbehandlungen speziell für Burn-Out Hunde an. Außerdem kann es ratsam sein, mit Deinem Hund einen Tierarzt aufzusuchen, um eventuelle Therapien zu besprechen. In diesem Fall lohnt es sich, wenn Du für Deinen Hund eine Krankenversicherung abschließt.
Schuld an der zunehmenden Beschleunigung der Welt ist auch die völlig überhöhte oder falsche Erwartungshaltung des Menschen. Der Mensch stellt zu hohe Erwartungen an sich selbst, seine Mitmenschen und an seinen Hund. Niemand kann auf Dauer zu hohen Ansprüchen gerecht werden, ohne sich zu erschöpfen. Es liegt also in unserer Hand dies zu ändern. Denn wenn wir etwas entspannter durchs Leben gehen, ohne unseren Erwartungsdruck und den unserer Hunde stets zu erhöhen, wird sich schon bald der Gemütszustand unseres Vierbeiners verbessern.
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