Es ist ein immer aktuelles Thema: Die hohe Hundesteuer und Hundebesitzer, die das Geschäft ihres Hundes nicht beseitigen. Da Belehrungen nichts helfen, sind derzeit in vielen Gemeinden Geldstrafen für säumige Hundebesitzer in aller Munde.
Eine Diskussion, die zwar das ganze Jahr über im Gespräch ist, aber im Frühling mehr an Aktualität gewinnt, bedingt durch die steigenden Temperaturen wo Gerüche intensiver wahrgenommen werden, ist das „Hundegackerl“. Verteilt auf Straßen und Gehwegen, in Parkanlagen und sogar auf Spielplätzen passt es so gar nicht in das Bild einer gepflegten Gemeinde. Das Zahlen der Hundesteuer wird von vielen Hundehaltern als Argument dafür genützt, den Kot ihres Hundes nicht zu entsorgen. Sie würden ja ohnedies Hundesteuer zahlen, also wozu selber reinigen? Dem ist natürlich nicht so.
Willkürliche Steuer
750.000 angemeldete Hunde gibt es in Österreich und dafür müssen die Hundehalter auch kräftig Steuer bezahlen. Die Hundeabgabe, die von den Gemeinden unwillkürlich eingehoben wird, ist in den vergangenen Jahren teilweise drastisch erhöht worden. Besonders teuer ist die Hundehaltung in Landeck mit 110 Euro pro Hund. Begründung: der hohe Aufwand durch die Verunreinigung. In Telfs werden 100 Euro pro Jahr pro Hund bezahlt, und in Innsbruck fallen 99,96 für jeden Hund, außer Wachhunde an. Die unterschiedlich gehandhabte Hundesteuer sorgt immer wieder für Diskussionen. Eine Gemeinde, die davon verschont bleibt, ist Matrei am Brenner. Mit 40 Euro jährlich für einen Hund ist der Wipptaler Ort einer der günstigsten.
Verwaltungsaufwand steht in keinem Verhältnis zu den Einnahmen
Eine Marktstudie aus dem Jahr 2004 bestätigt, dass die Kosten für die Errichtung und Pflege von Hundezonen, die Straßenreinigung und den Spitalskosten infolge von Hundebissen in Summe deutlich unter den Einnahmen liegen, die durch die Hundehaltung erzielt werden. Dabei ist die nicht zweckgebundene Hundeabgabe nur ein kleiner Posten. Zu den Einnahmen durch die Hundeabgabe und die Mehrwertsteuer kommt ein Großteil an personalbezogenen Steuern und Abgaben hinzu. Die Hundesteuereinnahmen werden sofort durch den Verwaltungsaufwand aufgebraucht. Wozu brauchen wir also eine Hundesteuer in Österreich, die sich selbst auffrisst und mancherorts sogar mehr kostet, als sie einbringt. Hunde werden für viele noch als reines “Luxusobjekt“ bezeichnet. Dabei gibt es aber Therapiehunde und Hunde als Sozialpartner für einsame Menschen. Eben jene sozial Schwachen, die sich jeden Cent für ihren treuen Gefährten vom Mund sparen, sind die Opfer dieser hundefeindlichen Politik.
Vorreiter ohne Hundesteuer
Dass es auch ohne Hundesteuer geht, beweist der internationale Vergleich: In Dänemark und Frankreich wurde die Hundesteuer bereits in den 1970er Jahren abgeschafft. In Großbritannien einem Land mit hoher Hundedichte, gibt es seit 1990 keine Hundesteuer mehr. In den darauffolgenden Jahren wurde die Hundeabgabe auch in Schweden, Belgien, Spanien, Italien, Griechenland, Ungarn und Kroatien abgeschafft.
Die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer der TIERFREUNDE ÖSTERREICH zeigt mittlerweile Wirkung und Hundehalter können optimistisch sein. Vorreiter ist die Steiermark, wo bereits Evaluierungs- und Abänderungsanträge gegen das neue Hundegesetz eingereicht wurden. Auch in Wien, Niederösterreich, Salzburg, Tirol und Kärnten findet die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer Unterstützung.
Kotsünder strafen
Der beste Freund des Menschen sorgt oft genug dafür, dass Menschen sich erbitterte Diskussionen über die Hinterlassenschaft von Hunden liefern. Laut den TIERFREUNDEN ÖSTERREICH, ist eine Debatte obsolet: Das Sackerl für das Gackerl muss für jeden Hund selbstverständlich sein. Hier sollten die Gemeinden auch kräftig zulangen, falls Hundebesitzer kein Einsehen haben. Die Hundesteuer ist dem tierischen Verein indes ein Dorn im Auge, daher fordern sie die sofortige Abschaffung dieser mittelalterlichen Steuer. Es wäre wünschenswert, wenn die Gemeinden künftig auflisten, wie das Geld für Hunde zweckmäßig verwendet wird – etwa für Freilaufzonen.
Wirtschaftlicher Vorteil
Die Hundesteuer ist ein antiquierter Dinosaurier, der nicht nur Hundehaltern, sondern auch Österreichs Wirtschaft schadet. Hunde sind ein enormer Wirtschaftsfaktor, der jährliche Mehrwertsteuereinnahmen in Millionenhöhe schafft. Rein volkswirtschaftlich betrachtet müsste die Hundehaltung gefördert und nicht besteuert werden. Denn die Hundehaltung sichert jährlich über 5.000 Arbeitsplätze in der Güterproduktion, wie im Handel. Die volkswirtschaftliche Bilanz ist dadurch ohne Hundesteuer deutlich positiv. Tiere tragen zudem viel zum Wohlbefinden der Menschen bei und die Tierhalter bezahlen ohnedies genug für Futter-und Tierarztkosten.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH appellieren an alle Hundehalter, die Initiative zur Abschaffung der Hundesteuer unter www.stoppt-die-hundesteuer.at zu unterstützen.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft