Können Tiere trauern?

Viele Tierhalter machen sich Gedanken, wie es ihren tierischen Mitbewohnern ergehen wird, wenn ihnen etwas zustoßen sollte. Kann das Haustier dann Trauer zeigen? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH klären euch hierzu auf.

Trauer-bei-Tieren

Wer sich für ein Haustier entscheidet, übernimmt die Verantwortung für ein anderes Lebewesen. Das Tier ist ein Familienmitglied, und viele Menschen quält die Frage, wie Tiere den Verlust eines liebgewonnenen Menschen verkraften. Und wie das Wohl des eigenen Tieres auch über die eigene Lebensspanne hinaus sichergestellt werden kann und ob Tiere ein Gefühl von Trauer empfinden.

Tiere verfügen über Emotionen

Auf jeden Fall können Tiere trauern, sie sind wie Menschen auch fühlende und sensible Lebewesen mit eigenen Charakteren und Eigenschaften. Genau wie wir Menschen empfinden sie verschiedene Emotionen, wie Freude, Angst, Wut, Zufriedenheit und eben auch Trauer. Viele Tiere trauern sehr stark nach dem Verlust ihres menschlichen Partners. Das gesamte Leben des tierischen Freundes ändert sich grundlegend – gewohnte Rituale und der Alltag sind plötzlich völlig anders und fremd. Die Bezugsperson fehlt und ist auch nicht einfach so ersetzbar.

Woher weiß ich, dass ein Tier trauert?

Da es nicht leicht ist, einzuschätzen, wie ein Tier mit dem Verlust des geliebten Halters umgeht, ist es wichtig, mit jedem Tier besonders behutsam umzugehen. Manche Tiere stellen das Essen ein, wollen vielleicht nicht mehr gerne spazieren gehen oder wandern ruhelos umher. Wieder andere ziehen sich einfach zurück und leiden ganz still. Es gibt sehr viele unterschiedliche Verhaltensweisen, wie ein Tier mit seiner Trauer umgeht, so wie es bei trauernden Menschen auch der Fall ist.

Wie gehe ich mit einem trauernden Tier um?

Dafür gibt es keine allgemeine Verhaltensregel, je nachdem wie das Tier seine Trauer ausdrückt, sollte man reagieren. Ist das Tier zum Beispiel anhänglich und schmusebedürftig, sollte man ihm das auf keinen Fall verwehren und sich viel Zeit dafür nehmen. So kann es Vertrauen fassen und eine neue Bindung eingehen. Zieht sich das Tier zurück und will nicht essen, sollte man es nicht bedrängen. Einfach immer wieder Kontakt und Nahrung anbieten, aber nicht zu vehement.

Wie stelle ich sicher, dass es meinem Tier nach meinen Tod gut geht?

Am wichtigsten ist es natürlich, dass Dein Haustier schnell in liebevolle Hände kommt. Im besten Fall ist Dein Vierbeiner mit der Person, die es bei sich aufnimmt, bereits vertraut. Dies erleichtert den Übergang und hilft ihm, sich schneller in seinem neuen Zuhause wohlzufühlen. In einem Testament hast Du die Möglichkeit, detailliert anzugeben, was im Todesfall mit Deinem tierischen Freund passieren soll. Hier gilt: Je konkreter die Wünsche dokumentiert sind, umso besser für die tierischen Gefährten.

Katzen verarbeiten Verluste schneller als Hunde

Oft drücken Katzen ihre Trauer durch Appetitlosigkeit aus, wollen nicht mehr angefasst werden und reagieren teilweise aggressiv. Ein Zustand, der sich laut Erfahrungswerten von Verhaltensforschern meist in sechs Wochen relativiert. Hunde hingegen brauchen sehr viel länger, um den Tod eines Menschen zu verkraften. So emotional sie ihre Freude in guten Zeiten ausleben, so tragisch ist für sie auch ein Verlust.  Es hilft es, möglichst viele Gegenstände und Bekleidungsstücke des Verstorbenen mit ins neue Wohnumfeld zu nehmen und den Tieren so eine sanfte Entwöhnung zu ermöglichen.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft

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