Wenn der Hund ständig die Pfoten leckt?

Es ist ganz natürlich, wenn ein Hund entspannt an seinen Pfoten leckt. Doch was, wenn er mit dem scheinbar harmlosen Verhalten kaum mehr aufhört? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH gehen der Ursache auf den Grund.

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Ein Hund leckt seine Pfoten aus unterschiedlichen Gründen, doch nicht immer ist dieses Verhalten harmlos. Deshalb sollten Hundebesitzer wachsam bleiben und diese Angewohnheit nicht unterschätzen. Denn manchmal kann das Lecken auch ein Zeichen für psychische Probleme oder Krankheiten sein. Wichtig ist es, zu unterscheiden, ob dein Vierbeiner seine Pfoten selten oder ständig leckt. Wenn er die Pfoten nicht in Ruhe lässt und die ganze Zeit lecken will, dann solltest du dringend die Ursache abklären.

Warum leckt mein Hund seine Pfoten?

Beißen und lecken Hunde ihre Pfoten und Zehen, dann kühlt das ihre Pfoten und lindert anfangs Juckreiz oder Ähnliches. Aber es sollte auf keinen Fall zur Gewohnheit werden. Leckt der Hund regelmäßig seine Pfoten, hat er eventuell bereits psychische oder körperliche Beschwerden. Anderenfalls zerstört der Speichel mit der Zeit die natürliche Schutzbarriere der Haut wodurch Krankheitserreger die Pfoten infizieren könnten. Eine Untersuchung der Pfoten durch den Tierarzt gibt Aufschluss über die Gründe des Pfotenleckens.

Psychischer Hintergrund als Ursache

Potenzielle Ursachen für das Lecken der Hundepfoten können in der Psyche des Hundes liegen. Manche Hunde lecken sich aus Langeweile die Pfoten. Hunde schütten beim Lecken Glückshormone (Endorphine) aus, weswegen sie das gerne tun und sich gut fühlen. Außerdem kann das Lecken zur Kompensation von Angst und Unsicherheit dienen. Sind Hunde zu lange alleine, löst das Stress aus. Dieser kann ebenfalls dazu führen, dass sie sich die Pfoten wund lecken und beißen. Bei Hunden sollte das Lecken der Pfoten nicht unterschätzt werden, denn das Tier könnte ernsthaft krank sein.

Mögliche körperliche Beschwerden

  • Entzündungen
  • Pilzinfektionen
  • Bakterien
  • Wunden
  • Wucherungen, Tumore
  • Abszesse
  • verfilztes Fell
  • Allergien
  • lange Krallen bzw. Krallenbruch
  • Hitze
  • Juckreiz aufgrund von trockener Haut
  • Parasiten wie Zecken oder Herbstgrasmilben
  • Verunreinigungen
  • Fremdkörper wie Steine oder Glas
  • Verbrennungen z. B. im Sommer durch heißen Asphalt
  • Reizungen durch Pflanzen wie Brennnesseln oder Bärenklau

Hat dein Hund eventuell körperliche Beschwerden, dann solltest du einen Tierarzt aufsuchen. Unbehandelte Krankheiten und Infektionen können für deinen Hund lebensgefährlich werden.

Hausmittel helfen bei Juckreiz

Je nach Ursache des Leckens besteht unterschiedlicher Handlungsbedarf. Leidet dein Hund unter Juckreiz, können einige Hausmittel Linderung verschaffen. Eine Möglichkeit wäre es, Aloe-Vera-Gel dreimal täglich auf die betroffenen Stellen aufzutragen. Auch ein abgekühlter Sud aus getrockneten Ringelblumenblättern kann dreimal täglich einmassiert helfen. Ebenfalls wirkungsvoll ist Kamillentee mit Fenchelsamen. Den kalten Tee über Nacht mit ungefähr zwei Esslöffeln zerkleinerten Fenchelsamen ziehen lassen und anschließend auf die juckenden Stellen einmassieren. Auch wenn dein Hund sich die juckenden Pfoten wund geleckt hat, verschafft ihm Kamillentee Linderung.

Wie kann man dem Hund das Lecken der Pfoten abgewöhnen?

Es bringt nichts, wenn man den Hund bestraft, um ihm das Lecken der Pfoten abzugewöhnen. Vielmehr bietet es sich an, lohnenswerte Alternativen zu schaffen. Hat der Hund Schwierigkeiten, wenn er allein zu Hause ist, dann muss es mit ihm trainiert werden. Generell sollten Hunde nie zu lange allein sein, aber es gibt Tricks und Übungen, die helfen, dass der Hund einige Zeit alleine bleiben kann. Ist Dein Hund gelangweilt, versucht er sich durch das Lecken zu beschäftigen und Spaß zu haben. In diesem Fall braucht er nicht immer mehr Auslauf. Wenn Hunde viel draußen und fast nie allein sind, können sie sich dennoch langweilen. Ihnen fehlt es an Herausforderungen und Lernaufgaben. Besitzer können mehr Spiele, die den Hund fordern, in den Alltag integrieren. Geht man mit dem Hund immer wieder neue Runden durch unbekannte Gebiete, ist das für ihn spannender, als jeden Tag den gleichen Weg zu laufen. Zudem ist es hilfreich, die Spielsachen und Spielpartner des Tieres abzuwechseln. Außerdem ist ein strukturierter Tag mit einem Gleichgewicht zwischen Aktivitäten und Ruhezeiten die Grundlage für einen ausgeglichenen Hund. Beschäftige deinen Hund daher ausreichend und gestalte ihm den Alltag durch Abwechslung spannend.


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