Bei Hunden mit einer gelben Schleife oder einem gelben Halstuch wird die Bitte um Abstand signalisiert. Die Markierung bedeutet, dass der Hund keinen näheren Kontakt zu anderen Hunden und Menschen möchte oder verträgt. Dies beugt Missverständnisse vor und kann Beißunfälle vermeiden.
Gerade nach den aktuellen Vorfällen mit Hunden, wo Kleinkinder betroffen waren sind die Wogen hochgegangen. Doch kleine Kinder verstehen oft nicht, dass ein Hund nicht angefasst werden möchte, weil er vielleicht gerade krank ist oder sogar traumatisiert wurde.
TIERFREUNDE ÖSTERREICH Kampagne „Gelber Hund“
Der Gedanke dahinter ist, dass einige Hunde manchmal aus bestimmten Gründen wie Krankheit, Traumatisierung oder Ausbildung ihren Freiraum benötigen. Diese Hunde werden für jeden anderen Hundehalter gut sichtbar mit etwas Gelben an der Leine, Geschirr oder Halsband gekennzeichnet. Wenn Du daher einen Hund siehst, der ein gelbes Band oder eine gelbe Schleife am Halsband trägt, dann bitte gewähre diesem Hund seinem Freiraum.
Warum brauchen manche Hunde mehr Freiraum?
Manche Hunde brauchen mehr Abstand. Dabei handelt es sich vor allem um sensible, unsichere oder ängstliche Tiere. Der Hund kann krank sein, sich in der Reha befinden oder er ist einfach alt. Es kann sich auch um eine läufige Hündin handeln. Der Hund ist vielleicht gerade erst aus einem Tierheim in seine neue Umgebung gekommen. Er hat schlechte Erfahrungen mit anderen Hunden oder Menschen gemacht. Der Hund kann im Training sein oder in einer Ausbildung, zum Beispiel als Therapiehund. Das Tier möchte und sollte einfach in Ruhe gelassen werden.
Weshalb eine gelbe Markierung?
Gelb ist eine Signalfarbe und eine eindeutige Markierung. Ob eine gelbe Schleife, ein gelbes Band, ein gelbes Tuch, ob an der Leine, am Halsband oder am Geschirr angebracht – solch ein Stück Stoff ist einfach zu befestigen und auch aus der Distanz sichtbar. Diese Methode funktioniert international; auch Kinder können die Bedeutung schnell verstehen. Die Halter bestimmen selbst den Zeitraum, in dem ihr Hund „gelb“ ist. Die gelbe Schleife gilt übrigens auch in anderen Kontexten als ein Symbol für Solidarität und Unterstützung.
Bekannt wie ein gelber Hund
Die Aktion Gelber Hund ist in Österreich noch relativ unbekannt. Man sieht kaum Hunde mit einer gelben Schleife und weiß wenig über deren Bedeutung. Manche halten sie für ein Modeaccessoire oder gar für eine Markierung aggressiver Hunde. Deshalb ist das Ziel der Kampagne, die gelbe Markierung unter allen Hundehaltern bekannt zu machen. Nur so kann sichergestellt werden, dass “gelbe Hunde” den Freiraum erhalten, den sie brauchen. Die gelbe Markierung setzt natürlich keine Auflagen außer Kraft oder ersetzt gar die Verantwortung des Hundehalters. Doch das Wissen um die Aktion sollte verbreitet werden, durch Flyer bei Tierärzten, in Zoohandlungen, auf Hundewiesen und in Hundeschulen sowie über das Internet.
Kinder lernen Hundeverhalten zu deuten
Der Verein Rettungshunde Niederösterreich hat sich als Ziel gesetzt, Kindern von vier bis 14 Jahren die sogenannte Hundesprache beizubringen. Im Rahmen des neuen Workshops “Kids & Dogs” soll der Umgang mit den Tieren spielerisch erlernt werden. Der von spezialisierten Pädagogen betreute Kurs zielt nicht nur auf Familien mit Hunden ab, sondern auf alle Kinder. Erlernt werden sollen in den Workshops vor allem die “Calming Signale”. Dabei geht es um die richtige Art des Herangehens an einen Hund. Behandelt werden sollen aber auch Zeichen, die jedes der Tiere versteht. Wenn man auch als Mensch erkennt und respektiert, was ein Hund sagt, können in Zukunft Unfälle vermieden werden.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft