Wie gefährlich ist eine Magendrehung bei Hunden?

Eine Magendrehung bei Hunden kann sofern sie nicht erkannt und behandelt wird – lebensbedrohlich sein und innerhalb weniger Stunden zum Tod führen. Ein Alptraum für Hund und Hundebesitzer – und das Schlimme, es kann jeden Hund treffen.

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Schnelles Erkennen und Handeln ist daher entscheidend, wenn es zu einer Magendrehung bei Hunden kommt. Damit Ihr gut informiert seid zu diesem Thema, geben Euch die TIERFREUNDE ÖSTERREICH einen Überblick über die wichtigsten Fakten.

Wie kommt es zu einer Magendrehung?

Eine Magendrehung bei Hunden ist immer ein Notfall. Ab einem Alter von fünf Jahren sind vor allem Rüden (doppelt so häufig, wie Hündinnen) gefährdet. Die Ursachen konnten bis heute noch nicht eindeutig geklärt werden. Man geht aber davon aus, dass unkontrolliertes Herumtollen des Hundes unmittelbar nach einer ausgiebigen Fütterung eine Magendrehung auslösen kann. In zahlreichen Studien wurden Risikofaktoren für Magendrehungen benannt. Die bedeutendsten sind:

  • Riesenrassen: erleiden häufiger Magendrehungen als andere Rassen
  • Magendrehung in der unmittelbaren Verwandtschaft: Elterntiere, Geschwistertiere
  • Inzucht innerhalb der Rasse
  • Rassen mit schmalem, tiefen Brustkorb
  • Schnelles Schlingen des Futters durch den Hund
  • Ängstliche und nervöse Hunde
  • Ältere Hunde (ab 5 Jahren), Riesenrassen bereits ab 3 Jahren
  • Futter: Trockenfutter mit viel Fett und/oder Kalzium, Futter mit Zitronensäure (Ascorbinsäure), große Mengen an Futter pro Mahlzeit

Häufig betroffen von einer Magendrehung sind folgende Rassen:

  • Deutscher Schäferhund
  • Deutsche Dogge
  • Neufundländer
  • Rottweiler
  • Irischer Wolfshund
  • Berner-Sennenhund
  • Dobermann
  • Briard
  • Bernhardiner
  • Neufundländer
  • Landseer
  • Dobermann
  • Hovawart

Was passiert bei einer Magendrehung?

Der Magen des Hundes dreht sich um die eigene Achse und die Blutgefäße, sowie Magen Ein- und Ausgang (Darm und Speiseröhre) werden abgeschnürt und unterbrochen. Angestaute Gase im Bauchraum des Hundes sammeln sich durch Futteraufnahme bzw. Verdauungstätigkeit. Normalerweise erfolgt eine Ableitung der Gase durch die Speiseröhre oder den Darm. Durch die Drehung sind beide Ausgänge verschlossen, wodurch es zur Aufblähung des Magens kommt. Der aufgeblähte Magen drückt zunehmend auf das Zwerchfell, wodurch Atmung und Herzfrequenz beeinflusst werden. In weiterer Folge wird das Magengewebe geschädigt und es kann im schlimmsten Fall zum Absterben kommen. Kohlendioxid und die Stoffwechselprodukte können durch die Drehung nicht mehr abgeleitet werden. Die Folge: die Magenwand wird undicht, der Mageninhalt gelangt in die Bauchhöhle und es kommt in weiterer Folge zu einer Bauchfell-Entzündung.

Symptome einer Magendrehung

Betroffene Hunde laufen meist übertrieben vorsichtig mit eingezogenem Bauch und gekrümmten Rücken umher. Auch ein kurzes Hinlegen mit sofortigem Wiederaufstehen kann vorkommen.
Der Hund versucht kurz nach der Futteraufnahme zu erbrechen, was ihm aber durch die zugeschnürte Speiseröhre misslingt. Der Bauch des Hundes wird immer dicker und aufgeblähter, da die Gase nicht abgeleitet werden können. Eine starke Unruhe im Verhalten des Hundes bis hin zu völliger Teilnahmslosigkeit ist die Folge. Die Atmung wird anstrengender und der Hund beginnt schließlich zu hecheln. Der Pulsschlag erhöht sich und es kommt zu einer Verfärbung der Schleimhäute von zunächst rosa bis weiß.

Wie beugt man einer Magendrehung bei Hunden vor?

Am besten ist, Ihr teilt die tägliche Ration Hundefutter für Euren Vierbeiner auf drei kleine Mahlzeiten auf. Bei vorbelasteten Rassen oder Hunden, die bereits eine Magendrehung hatten, kann die Futterration auch auf sechsmal aufgeteilt werden. Trockenfutter kann zu dem mit Wasser etwas aufgeweicht werden, um das Aufquellen des Futters im Magen zu verhindern. Für Hunde, die dazu neigen besonders hastig das Futter runter zu schlingen, empfiehlt sich ein „Anti-Schling-Napf“. Durch die spezielle Form dieser Näpfe wird das Futter langsamer aufgenommen. Unmittelbar nach der Fütterung sollten schnelles Herumrennen und ausgelassene Spiele, sowie übermäßiges Herumtollen und Wälzen unbedingt vermieden werden. Außerdem spielt die Futterzusammensetzung eine wichtige Rolle, denn Kalzium- oder Fettüberschuss im Futter fördern eine Magendrehung.


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