Wenn die Entscheidung gefallen ist, einen Hund zu adoptieren, liegt für viele der Gedanke nahe, diesen schon als Welpen aufzunehmen, um ihn von klein auf an seine neuen Herrchen und Frauchen zu gewöhnen. Dabei gibt es jedoch einiges zu beachten.
Zunächst ist natürlich von Bedeutung, dass du dich für die richtige Rasse entscheidest. Zwar unterscheiden sich Hunde ohnehin durch ihren individuellen Charakter, der sich, solange er noch ein Welpe ist, schwer bis gar nicht feststellen lässt. Doch gewisse Eigenschaften können durchaus bestimmten Rassen zugeschrieben werden.
Während der Dackel bekannt ist für seinen Dickkopf und dafür, Mäuse zu jagen, braucht der Beagle unheimlich viel Auslauf, der Windhund wiederum unbedingt die Möglichkeit, sich auf einer Wiese richtig “leerzulaufen”. Eine ausführliche Recherche in Büchern und Internet ist hier absolut anzuraten – immerhin lebt so ein Hund durchschnittlich bis zu 16 Jahre! Eine lange Zeit.
Ok, die Rasse ist entschieden
Sobald die Rasse einmal feststeht, beginnt die Suche nach einem geeigneten Züchter. Bei deiner Recherche solltest du unbedingt darauf achten, dass der jeweilige Züchter nur eine Hunderasse anbietet. Grund hierfür, ist dass es am Markt viele Scharlatane gibt, die die Hundezucht vergleichbar mit einer Massentierhaltung betreiben. Das Internet gibt Aufschluss darüber, welche Züchter in Frage kommen könnten.
Nur beim Züchter zuhause
Interessierst du dich schließlich für einen ganz bestimmten Welpen, in dessen Foto du dich Hals über Kopf verliebt hast, so steht als nächstes der Besuch beim Züchter an. Auf keinen Fall solltest du dich darauf einlassen, die Übergabe des Welpens an irgendeinem anderen Ort (auch nicht in deinem Zuhause) als beim Züchter selbst stattfinden zu lassen. Seriöse Züchter haben nichts zu verbergen.
Wo ist die Mutter?
Sobald du bei der “Quelle” deines potenziellen neuen Hundes angelangt bist, lohnt es sich, die Umgebung gründlich zu prüfen. An dieser Stelle ist anzuraten, nach dem Muttertier zu fragen – mit dem Sinn, festzustellen, wie es dieser geht. Weigert sich der Anbieter, so besteht die Möglichkeit, dass die Hündin als “Gebärmaschine” missbraucht, ansonsten nicht weiter gepflegt wird und ein armseliges Dasein fristet.
Zudem könnte es sein, dass die Hündin im Ausland ist, während ihr der Welpe zu früh entrissen wurde. Beides keine schönen Aussichten – bei einer Weigerung des Tierzüchters wäre es also durchaus angebracht, den Tierschutzverein zu verständigen.
Das Acht-Wochen-Minimum
Acht Wochen, besser zehn, solange solltest du dem Welpen mindestens Zeit geben, um von seiner Mutter gesäugt, gehegt und gepflegt zu werden. Das Tier vorher von ihr und seinen Geschwistern zu trennen, ist unverantwortlich und wird es in seiner weiteren Entwicklung mit großer Wahrscheinlichkeit beeinträchtigen.
Weitere Tipps
Ein guter Hinweis ist es, wenn sich der Züchter Zeit nimmt, den neuen potenziellen Halter für seinen Welpen zu prüfen und vorschlägt, öfter beim Hund vorbeizusehen, bevor du ihn schließlich mitnimmst. Und: Verzichte auf Schnäppchen zu Gunsten der Seriösität und des Zustandes der Hunde.
Eine Möglichkeit, einen Hund zu adoptieren, ist neben dem Welpenkauf natürlich der Besuch im Tierheim. Hier befinden sich viele herrenlose Tiere, die sich ein schönes Zuhause wünschen – und mindestens eine ebenso große Bereicherung darstellen wie ein Welpe vom Züchter.
Wir wünschen dir mit deinem neuen Familienmitglied viel Freude!
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
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