Dieses Wochenende ist es wieder soweit, die Sommerzeit beginnt und wir stellen die Uhren eine Stunde nach vorne. Die Zeitumstellung geht an manchen Menschen nicht spurlos vorüber, doch wie sieht es bei unserem Haustieren aus?
Tiere haben eine innere Uhr, die ihnen durch den Alltag hilft. Während bei uns ein Blick auf die Uhr genügt, setzen Tiere auf äußere Einflüsse wie Lichtverhältnisse oder Töne. Hunde verknüpfen sie zum Beispiel mit ihnen bekannten Handlungen ihrer Besitzerinnen und Besitzer und schätzen so die Zeit ein. Inwiefern Tiere über ein echtes Zeitgefühl verfügen, ist nicht so einfach zu beantworten, da die entsprechenden Kommunikationskanäle fehlen, um sich mit dem Menschen über zeitliche Belange auszutauschen. Somit liegt es einzig beim Menschen, durch beobachtende Studien herauszufinden, welches Verhalten lediglich auf biologische Rhythmen und was auf eine echte Zeitwahrnehmung beruht. Mit Sicherheit besteht das so genannte Zeitgefühl bei vielen Tieren ebenso wie beim Menschen. Doch das heißt nicht, dass unsere Lieblinge die Uhr deuten können und ihren Alltag minutengenau timen. Aber das konnten auch die frühen Vorfahren der Menschen nicht und wussten doch instinktiv, wann was zu tun war.
Haustiere sind lernfähige Gewohnheitstiere
Unsere Vierbeiner merken sich stets wiederkehrende Aktivitäten und können diese mit gleichzeitig auftretenden Ereignissen in Verbindung bringen. Der Wecker läutet, das Licht geht an, Kaffeegeruch liegt in der Luft, jetzt dauert es nicht mehr lange bis der Napf gefüllt ist. Doch weder nachtaktive Hamster, noch tagaktive Hunde richten sich ausschließlich nach Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Nur bei Kanarienvögeln und Sittichen tickt die innere Uhr tatsächlich im Hell-Dunkel-Takt. Geht das Licht aus und sei es nur wegen eines Tuches über dem Käfig, herrscht Ruhe hinter Gitter.
Woher kommt das Zeitgefühl der Tiere?
Tiere haben wie wir Menschen eine innere Uhr, die durch Stoffwechselvorgänge und Hormonschwankungen gesteuert ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Hormon „Melatonin“. So beeinflusst der Hell-Dunkel-Rhythmus die Ausschüttung dieses Schlafhormons, das vermehrt bei Dunkelheit produziert wird, denn es senkt die Aktivität und macht müde. Durch die innere Uhr werden die Stoffwechselvorgänge im Tagesablauf gesteuert, um z.B. die Verdauung vor allem in die Ruhephasen zu verschieben.
Jetlag durch die Zeitumstellung
Wenn Tiere also ein Zeitgefühl besitzen, wie reagieren sie dann auf die Zeitumstellung, die bald auf uns zukommt? Den Beweis, dass die Zeitumstellung sie belastet, liefern ja bekanntlich Kühe, die an fixe Fress- und Melkzeiten gewöhnt sind. Viele von ihnen geben unmittelbar nach einer Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit weniger Milch.
Während Wildtiere die Umstellung problemlos wegstecken, sind Haustiere, die an unseren zeitlichen Rhythmus angepasst leben, sehr wohl betroffen. Denn Zeitumstellungen sind für Tiere genauso belastend wie Flugreisen. Der biologische Rhythmus benötigt einige Tage, um sich neu einzustellen. Unruhe, Schlafstörungen und Stress können daraus erfolgen. Bei sensiblen Tieren macht sich dann echter Jetlag bemerkbar, weshalb man Langstreckenflüge den Haustieren nur im Notfall zumuten sollte.
Wartezeiten bei Tieren
Das unbewusste Zeitgefühl von Tieren unterscheidet sich im Wesentlichen nicht vom menschlichen. Vergeht die gefühlte Zeit beim Warten auf Frauchen oder Herrchen langsamer? Nun, bei vielen vor Geschäften angeleinten Hunden könnte das Verhalten während der Wartezeit darauf schlussfolgern lassen. Dennoch lässt sich nichts verallgemeinern, da es nicht zuletzt auf die Tierart und Persönlichkeit unserer Vierbeiner ankommt.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter