Ob für den großen Übersee-Umzug oder den Urlaub – viele Haustierbesitzer stehen eines Tages vor der Frage, ob sie ihrem Liebling eine Flugreise zumuten können.
Der eine hat jahrelang in den Vereinigten Staaten gelebt, bevor er schließlich die Rückreise nach Europa angeht. Die andere träumt von einem Urlaub in Neuseeland. Während er seine Katze auf keinen Fall in den USA lassen möchte, möchte sie ihren Hund auf jeden Fall auf die Reise mitnehmen. Beide haben eins gemeinsam: Sie möchten ihr Haustier mit ins Flugzeug nehmen.
Stress für Vierbeiner
Eins ist gleich vorweg zu nehmen: Eine Flugreise bedeutet für jeden Vierbeiner Stress. Es ist ja auch kein Wunder – stundenlang müssen sie in einer Box verharren, nehmen die seltsamsten, ungewohntesten Gerüche und Eindrücke wahr und verstehen die Welt nicht mehr.
Ob es wirklich das Beste ist, den Vierbeiner mit in den Urlaub zu nehmen, oder ihn lieber zu liebevollen Verwandten oder Freunden zu bringen, sollte sich jeder Hundehalter gut überlegen. Katzen sollten sowieso nicht mit in den Urlaub genommen werden – sie können Ortswechsel nicht leiden.
Das kleinere Übel: Passagierraum
Natürlich ist es verständlich, wenn das Haustier beim großen Umsiedeln mitkommen muss. In diesem Fall ist die Flugreise unumgänglich. Auch wer seinen Hund partout mit in den Fernurlaub nehmen möchte, muss sich an die Bestimmungen an der Fluglinie halten.
Diese besagen meist, dass ein Tier zwischen fünf und acht Kilogramm (das variiert je nach Fluggesellschaft), im Passagierraum mitgeführt werden darf. Leider darf das Tier während des gesamten Fluges nicht aus dem Transportbehälter hinaus. Der Behälter muss zudem klein und niedrig genug sein, damit er unter dem Sitz verstaut werden kann. Die Transportkosten werden hierbei wie bei Übergepäck berechnet.
Das größere Übel: Frachtraum
Der Frachtraum ist für ein Tier schlichtweg zu vermeiden. Hier, wo Koffer und Rucksäcke oft herbe transportiert werden, leiden Vierbeiner unter schlimmen Stress und Angst. Die Airline Transportation Association berichtet davon, dass jährlich etwa 5000 Tiere auf kommerziellen Flügen getötet oder verletzt werden – oder verloren gehen.
Das Personal muss große Mengen an Arbeit in kürzester Zeit schaffen, wobei häufig keine Rücksicht auf die lebendigen Passagiere genommen werden kann. Du kannst nicht dabei sein und somit nicht einschreiten, wenn du nicht einverstanden bist, mit der Art und Weise, wie es deinem Tier ergeht. Daher: Hier auf die Flugreise wenn irgend möglich verzichten!
Tipps für eine Passagierraum-Flugreise
Ist dein Haustier klein und leicht genug, um als Passagier unter deinem Sitz mitzureisen, so haben wir ein paar Tipps für dich.
1.) Melde dein Haustier frühzeitig an, da die Anzahl der beförderten Tiere pro Flug limitiert ist.
2.) Die Transportbox sollte wasserdicht und luftdurchlässig sein und darf die üblichen Handgepäckmaße von 55 x 44 x 25 Zentimeter nicht übersteigen. Erkundige dich für Ausnahmen bei deiner Fluggesellschaft.
3.) Dein Tier sollte sich in der Transportbox umdrehen, sowie darin sitzen und liegen können.
4.) Gewöhne dein Tier bereits vor der Reise an die Transportbox.
5.) Die letzte Mahlzeit vor dem Flug solltest du zwölf Stunden zuvor verabreichen.
6.) Statte die Flugbox mit einer saugstarken Unterlage aus, die Erbrochenes und Urin aufnehmen kann. Diese Unterlage befestigst du am besten mit doppelseitigem Klebeband am Boden.
Wir wünschen dir im Falle des Falles einen guten Flug und eine super Reise!
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
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