Nager sind beliebte Haustiere. Ihre Anschaffung ist unkompliziert und viele stellen sich auch die Haltung der kleinen Wesen realtiv einfach vor. Kaninchen, Hamster oder Meerschweinchen vegetieren deshalb oft bedauernswert und teilweise sehr verhaltensgestört in viel zu kleinen Käfigen vor sich hin. Um Szenarien, wie diese, zu vermeiden, sollte man sich vor der Anschaffung mit den Bedürfnissen des jeweiligen Nagetiers genau auseinander setzen und sich auch die Frage stellen, ob man dem Tier einen langfristigen und artgerechten Standard bieten kann. Aus diesem Grund widmen wir uns in den nächsten Beiträgen der artgerechten Haltung von Kleintieren. Nachdem im Februar das Meerschweinchen dran war, widmen wir uns im März den Hamstern.
Hamsterarten gibt es einige. Man unterscheidet zwischen Großhamstern (keine Haustiere), Mittelhamstern, wie der klassische Goldhamster, und Zwerghamstern, wie Dsungaren, Campbells und Roborowskis. Jede dieser Hamsterarten hat einen anderen Lebensraum, eine andere Lebenserwartung und auch ein anderes Verhalten dem Menschen und seinen Artgenossen gegenüber. Gemeinsamkeiten lassen sich bei ihren aktiven Phasen erkennnen. Sie sind alle vor allem nachts besonders aktiv. Goldhamster und Zwerghamster sind Einzelgänger, die sich mit ihren Artgenossen nicht vertragen.
Die ungünstigen und kurzen aktiven Phasen sind eindeutige Gründe, warum Hamster nicht für Kinder als Haustiere geeignet sind. Kinder können die Bedürfnisse des Hamsters nicht einschätzen. Er wir tagsüber aus dem Schlaf gerissen und kann seine Ruhephase nicht stressfrei genießen. Auch nachts ist es im Kinderzimmer kaum ruhig, wenn der Hamster mit seiner aktiven Phase anfängt. Zudem sind Hamster sehr zerbrechlich und klein und eignen sich deshalb nicht als Streichel- oder Kuscheltier. Sie werden nie richtig zahm. Fasst man sie im falschen Moment an, können sie schon einmal kräftig zubeißen.
Tägliches Futter für Hamster setzt sich aus mehreren sehr unterschiedlichen Bereichen zusammen. Dem Hamster sollte in jedem Fall jeden Tag Trockenfutter (verschiedene Samen-Zusammensetzungen) und frisches Saft- und Grünfutter (Gras, Blumen, Salat, Obst, Gemüse) sowie Wasser zur Verfügung stehen. Auch Lebendfutter gehört zur Nahrung des Hamsters. Nicht täglich, aber 2-3 Mal im Monat sollte der Proteinbedarf eines Hamsters mit Mehlwürmern, Heuschrecken o. ä. gedeckt werden. Hamster sind keine reinen Vegetarier. Fehlt ihnen das tierische Protein in der Nahrung, neigen sie zu Krankheiten und einer niedrigeren Lebenserwartung. Um dem Nagetrieb des Hamster gerecht zu werden, sollte immer genügend Material zur Verfügung stehen. An Holzstücken und Ästen kann der Hamster seine Zähne abnutzen. Zudem sind Äste mit frischen Knospen sehr schmackhaft für die Tiere.
Bei der Haltung gab es in den letzten Jahren ein umdenken. Hamster sollten auf keinen Fall mehr in Käfigen gehalten werden. Der klassische Hamsterkäfig hat ausgedient. Artgerechte Hamsterhaltung bietet dem Hamster eine abwechslungsreiche und naturnahe Wohnmöglichkeiten. Dazu eignen sich Aquarien oder große Gitterkäfige. Im optimalen Fall können ein Aquarium und einen Gitterkäfig sogar kombiniert werden. Der Bodengrund Hamsterwohnung soll dem Hamster die Möglichkeit geben zu graben und zu wühlen. Hamster gehören zur Gruppe der Wühler und fühlen sich in einem Käfig mit ein bisschen Einstreu, Plastikhäuschen und Hamsterrad einfach nicht genug wohl. Neben dicken natürlichem Einstreu, soll der Hamster auch viele Schutzzonen und Verstecke in seinem Heim vorfinden. Pappe und Holz eignen sich hervorragend dafür. Hier kann man der eigenen Kreativität freien Lauf lassen und ruhig selbst ein bisschen basteln. Wenn die Hamsterwohnung aufregend und abwechslungsreich gestaltet ist, neigt der Hamster nicht zu Verhaltensstörungen, wie wildes herumrennen oder aggressives anknabbern der Käfigstangen.
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Bild: Jörg Siebauer / www.pixelio.de