Dein Hund leidet unter Maulgeruch? Das kann verschiedene Gründe haben. Es ist sehr wichtig, den Geruch nicht einfach zu ignorieren.
Wenn dein Hund unter Mund- oder auch Maulgeruch leidet, in Fachkreisen auch Halitosis oder Foetor ex ore bezeichnet, dann kann das ganz verschiedene Gründe haben. Was dabei viele nicht wissen: Der üble Geruch kann auf eine ernsthafte Krankheit hinweisen und sollte auf keinen Fall ignoriert werden.
Wann ist Mundgeruch ein Problem?
Man kennt das ja auch vom Menschen: Hin und wieder ein wenig Mundgeruch, beispielsweise in der Früh gleich nach dem Aufstehen, oder beispielsweise nach dem Genuss einiger Biere ist noch keineswegs besorgniserregend. So ist es auch beim Hund: Nur bei längeren Zeiträumen muss bei üblen Gerüchen aus dem Hundemaul genauer hingesehen werden. Kurzfristig riechen Hunde typischerweise etwas unangenehm aus dem Maul, wenn diese Lebensmittel wie rohes Fleisch konsumiert haben. Auch fressen manche Vierbeiner leider gerne Kot – was in dem Fall allerdings wiederum von einem Tierarzt untersucht werden sollte. Auch diese Vorliebe für Kot, man nennt sie Koprophagie, kann nämlich auf ein innere Erkrankungen hindeuten. Bevor man langfristigen Mundgeruch feststellt, ist auch nachzusehen, ob sich nicht Futterreste in den Haaren rund um das Hundemaul festgesetzt haben: Dies ist bei manchen Rassen wie beispielsweise einigen Terriern häufiger der Fall – Reinigen und anschließende Fellpflegemaßnahmen sind die einfachen Mittel, um diesen Geruch zu beheben.
Langfristiger Mundgeruch
Wirklich ein Problem, das sich der Tierarzt ansehen sollte, ist Mundgeruch also dann, wenn er länger anhält. Hier sind häufig Erkrankungen und Veränderungen im Bereich der Verdauungsorgane ausschlaggebend. Dies sind ein paar mögliche gesundheitliche Probleme, die zu der Symptomatik des übel riechenden Mauls führen (die tatsächliche Diagnose sollte allerdings unbedingt ein Tierarzt stellen!):
- Bakterielle Zahnbeläge, Karies oder Zahnfleischentzündungen: Hier riecht es aus dem Maul vermehrt nach Fauligem und Aas
- Magenschleimhautentzündung (Gastritis): Gerüche mit bitterer Note sind ein Anzeichen für diese Erkrankung
- Diabetes Mellitus: Riecht es nach Aceton, also Nagellackentferner, aus dem Maul des Hundes, könnte er unter Diabetes leiden
- Nierenerkrankungen: gehen einher mit Gerüchen die nach Urin, Ammoniak erinnern
- Lefzenekzeme und Tumore im Maulhöhlenbereich: Hat das Tier deutliche Beschwerden beim Fressen, kommen auch diese Probleme in Frage
Zahnpflege und Ernährung
Der Gang zum Tierarzt ist bei einem länger anhaltenden unangenehmen Geruch aus dem Maul absolut notwendig. Eigendiagnosen sind hierbei nicht ausreichend, besonders wenn es um die jeweilige Behandlung geht. Was jedoch jeder Tierhalter, und ganz unabhängig davon, ob der Mundgeruch bereits aufgetreten ist, tun kann, ist auf eine geeignete Zahnpflege und Ernährung des Lieblings zu achten. Es gibt mittlerweile Methoden, wie man dem Hund sogar die Zähne putzen kann. Das benötigt sicherlich ein wenig Übung – und sollte ebenfalls vorher mit dem Tierarzt oder einem anderen Experten abgeklärt werden, damit es zu keinen Fehlanwendungen kommt – lohnt sich aber. Auch beim Futter gibt es gute Methoden, die Zähne und den Maulbereich des Hundes weitgehend sauber zu halten: Das Schlüsselwort ist hier “Trockenfutter”. Rohes Fleisch und Feuchtfutter radikal vom Speiseplan zu streichen, davon raten zahlreiche Experten allerdings ab. Eher kommt es auf eine gute Mischung an. Ein weiterer Tipp ist kleingehackte Petersilie, die zum Fressen gegeben wird. Diese wirkt entzündungshemmend, verdauungsfördernd, entkrampfend und harntreibend auf den Hund – und sorgt häufig für einen besseren Geruch aus dem Maul. Sehr wichtig ist zudem eine sorgfältige Hygiene im Bereich der Fressnäpfe des Hundes.
Die Tipps mit Zahnreinigung und Ernährung sind auch ohne (langfristig) übel riechendes Hundemaul eine gute Idee. Sollte dein Vierbeiner unter dauerndem Maulgeruch leiden, so empfehlen wir dir dringend, schnurstracks zum Tierarzt zu gehen und wünschen: Gute Besserung!
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.