Wer rastet, der rostet. Das gilt nicht nur für uns Menschen, sondern auch für unsere Hunde. Geistiges Training kann auch ältere Vierbeiner im Alter fit halten. Aktuelle Studien belegen: Hunde, die regelmäßig geistig gefördert werden, altern langsamer im Kopf.
Ständiges Lernen gilt als Wundermittel gegen geistigen Verfall. Wer als Erwachsener gezieltes Gehirnjogging betreibt, behält seine kognitive Leistungsfähigkeit bis ins hohe Altern und kann sogar Demenzerkrankungen vorbeugen. Das gilt womöglich auch für unseren sprichwörtlich besten Freund, den Hund. Hirntraining und gelöste Denkaufgaben setzen bei den bis ins hohe Alter lernfähigen Tieren positive Emotionen frei und bremsen den natürlichen geistigen Abbau. Kreuzworträtsel und Co kommen für die Vierbeiner zwar nicht infrage – wohl aber spezielle Touchscreenspiele, wie Forscher nun berichten. Ihre interaktive Trainingsmethode hat sich in ersten Versuchen bereits als erfolgreich erwiesen.
Geistig fit im Alter
Anders als bei jungen Hunden, werden ältere Hunde kaum noch trainiert oder geistig gefordert. Aufgrund körperlicher Einschränkungen werden die Senioren von Tierhaltern zunehmend geschont, da man dem Hund schließlich einen ruhigen Lebensabend ermöglichen möchte. Damit schränkt man aber kognitive Impulse ein, die für die weiterhin lernfähigen Tiere ein positives Denkerlebnis bedeuten können. Damit auch ältere Hunde möglichst lange fit bleiben, suchten die Wissenschaftler der veterinärmedizinischen Universität Wien nach einer Möglichkeit, um den Vierbeiner durch geistiges Training vor Alterserscheinungen zu schützen. Denn oft lassen kleinere Wehwehchen für ein körperliches Training im fortgeschrittenen Alter nicht mehr zu. Doch es gibt eine gute Alternative: das Spielen auf einem Tabletcomputer. Unter Laborbedingungen wurde bereits getestet, wie die Vierbeiner an einem Touchscreen spezielle Denkaufgaben lösten.
Und so funktioniert´s
Das Gewöhnen an den Touchscreen erfordert zwar eine gewisse Vorbereitung, doch wenn die Tiere den Kniff einmal heraushaben, dann werden sie zu richtigen „Gamblern“. Einfache Denkaufgaben am Computer kann körperliches Training ersetzen und die Vierbeiner bis ins hohe Alter geistig fit halten. Das Prinzip ist simpel: Der Hund muss beispielsweise einen Punkt auf dem Bildschirm mit der Schnauze berühren. Ein Erfolg wird mit Leckerlis belohnt und bietet dem Hund den Anreiz weiterzuspielen und die nächste Herausforderung anzunehmen. Bei den Tieren ist vor allem die Aussicht auf Belohnungen ein wesentlicher Faktor für die Motivation, etwas Neues zu tun.
Bald auch für den Hausgebrauch
Ähnlich wie bei Menschen sinkt auch bei Hunden im Alter die Produktion des Botenstoffs Dopamin, mit der etwa abnehmendes Erinnerungsvermögen einhergeht. Diesem natürlichen, geistigen Abbau kann man aber laut den Forschern mit gezieltem Training vor allem der kognitiven Fähigkeiten entgegenwirken. Mithilfe der Hunde prüften die Wissenschaftler zunächst im Labor die praktische Umsetzung des Spiels und stießen auf ein positives Feedback seitens der Vierbeiner. Nun gilt es das interaktive „Hunde-Sudoku“ für die Heimanwendung fit zu machen. Zunächst werden Softwareentwickler gesucht, die das digitale Hundespiel haushaltskompatibel machen. Das Forschungsteam hofft mit der Studie, nicht nur Techniker oder Softwareentwickler für zukünftige Kooperationen begeistern zu können, sondern auch interessierte Hundehalter.
Bevor du nun fürchtest, dass Dein Hund gar nicht mehr vor die Tür kommt und nur noch vor dem Tablet hängt – Ein Vorschlag, um die Wartezeit zu überbrücken: Wie wäre es, mal wieder „gib Pfote“ mit Deinem Hund zu üben.
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