“Ich möchte einen Hund – schaffe ich das?”

Eine Frage erreicht uns immer wieder: “Ich hätte so gerne einen Hund. Werde ich mich da nicht übernehmen und worauf müsste ich achten?” Wir antworten nun öffentlich.

Der Wunsch nach einem Hund kann sehr groß werden. Wir erklären, was bei der Hundeanschaffung zu beachten ist.

Der Wunsch nach einem Hund kann sehr groß werden. Wir erklären, was bei der Hundeanschaffung zu beachten ist.

Immer wieder erreichen uns Fragen von Tierfreunden, die wir stets gerne beantworten. Dabei gibt es Fragen, von denen wir glauben, dass sie möglicherweise mehrere Menschen und vielleicht auch dich betreffen. Genau deshalb haben wir uns entschieden, bestimmte Fragen zu veröffentlichen (anonym versteht sich) und unsere Antwort somit auch an alle anderen Hunde- und Katzenhalter sowie jene, die es vielleicht noch werden wollen, geben.

Frage: “Ich möchte einen Hund. Schaffe ich das?”

Eine Dame aus der Steiermark schrieb uns, weil sie sich bereits seit vielen Jahren von Herzen einen Hund wünscht. Sie selbst habe noch nie einen Hund besessen und sei auch nicht mit einem aufgewachsen, erlebe aber täglich durch Bekannte und Freundinnen, wie schön der Umgang mit dem Vierbeiner sei und wie glücklich dieser sie mache. Immer wieder recherchiere sie im Internet, könne dabei aber die eine entscheidende Frage für sich nicht beantworten: Übernehme ich mich da nicht und schaffe ich das auf Dauer? Kann ich dem Hund das bieten, was er braucht? Eine sehr gute Frage, die wir grundsätzlich sehr begrüßen. Es ist wichtig, sich gründlich Gedanken über diese Fragen zu machen, bevor man tatsächlich einen Hund bei sich aufnimmt.

Mein eigener Hund: Bereicherung oder Belastung?

Ganz klar können wir das beantworten: Beides. Das Lebensgefühl mit einem Hund an seiner Seite ist, das entnehmen wir unseren eigenen Erfahrungen und den Berichten unzähliger anderer Hundehalter, ein völlig anderes und grundsätzlich bereichertes. Der Hund gilt nicht ohne Grund als bester Freund des Menschen und steht dir stets zur Seite. Er begleitet dich und der direkte Kontakt zu ihm ist erwiesenermaßen für die Psyche des Menschen gesund und heilsam. ABER: Ein Hund bedeutet Arbeit. Er muss, genau wie du, regelmäßig auf die Toilette und braucht seine Bewegung. Das bedeutet im Schnitt etwa dreimal über den Tag verteilt mit ihm hinaus zu gehen. Auch dann, wenn es regnet oder schneit, kalt und “grausig” ist. Er muss, wenn etwas nicht stimmt und auch zur regelmäßigen Kontrolle zum Tierarzt, will stets gut gefüttert werden und braucht viel Liebe.

Was kostet ein Hund? – Wichtig: Gute Versicherung!

Auch kostet ein Hund Geld – Versicherung, Tierarzt, Futter, Zubehör, Hundesteuer und und und. Man muss sicher nicht reich sein, um einen Hund zu haben – auf bestimmte Ausgaben im zwei- bis dreistelligen Bereich sollte man sich aber gefasst machen. Vor horrenden Kosten schützt eine gute Hundeversicherung, also die Hundekrankenversicherung, als auch die Hundehaftpflichtversicherung. Wir bieten auch weitere Versicherungsangebote, so beispielsweise den Betreuungsschutz, wenn du unvorhergesehen durch einen Unfall ausfällst, und sich jemand um deinen Hund kümmern muss. Auf Dauer rechnen sich solche vergleichsweise günstigen Versicherungsangebote – denn Zahlungen im vier- und fünfstelligen Bereich oder sogar noch höher (im Falle beispielsweise, wenn ein Dritter einen Schaden erleidet, weil ihn dein Hund versehentlich zu Fall brachte), ersparst du dir so.

Wieviel Zeit brauche ich für einen Hund?

Ein Hund ist ein Rudeltier – dementsprechend kann man die meisten Hunde nicht besonders lange alleine lassen. Ein Richtwert ist ein Maximum von drei bis vier Stunden, in denen der Hund alleine daheim bleiben kann. Länger sollte es nicht sein. Der Hund braucht keine dauernde Bespaßung, er wird sich oft auch einfach gemütlich zu dir legen und seinen Erholungsschlaf genießen. Doch je nach Rasse wird es notwendig sein, dass du ausreichend Zeit einplanst, um mit ihm hinauszugehen und mit dem Hund nicht nur zu spazieren sondern auch zu spielen. Am Tag können hier schon etwa zwei bis drei Stunden investiert werden.

Welche Rasse passt zu mir? Woher bekomme ich meinen Hund?

GANZ WICHTIG: Keine Hunde aus dem Internet bestellen! Hier handelt sich sich oftmals um Betrüger und um sogenannte Welpenfarmen, in denen die Muttertiere schamlos ausgebeutet und in schrecklichen Zuständen gehalten werden. Du kannst dich schon im Internet umschauen – wichtig ist jedoch, dass du unbedingt zum Züchter selbst fahren musst, um ihn und seine Tiere kennenzulernen. Nur so kannst du dir sicher sein, dass alles mit rechten Dingen zugeht und dein Welpe auch gesund ist, wenn du ihn bekommst. Informiere dich vorher gründlich über die unterschiedlichen Rassen. Diese unterscheiden sich extrem durch ihre Anforderungen: Der eine braucht drei Stunden Bewegung am Tag inklusive freien Laufeinheiten, der andere ist eher klein und zierlich und braucht nur kurze Spaziergänge. Auch charakterlich können Rassen voneinander unterschieden werden. Aber Vorsicht: Ein Hund ist ein Individuum und wird immer auch seinen ganz persönlichen Charakter an den Tag legen. Die Rassenmerkmale sind nur Anhaltspunkte.

Kann ich einen Hund mit meinem Leben vereinbaren?

Das ist eine entscheidende Frage. Wer 40 Stunden arbeitet, kann in der Regel nur dann einen Hund haben, wenn er entweder jemanden hat, der auf den Hund aufpasst, wenn man nicht da ist, oder, wenn man den Hund mit in die Arbeit nehmen darf. Büros werden tendenziell immer offener für den Hund am Arbeitsplatz, doch noch immer ist dies keine Selbstverständlichkeit. Auf jeden Fall ratsam ist, mit den Kolleginnen und Kollegen sowie in letzter Instanz schließlich dem Chef zu sprechen, ob es möglich wäre, einen Hund mit an den Arbeitsplatz zu nehmen. Argumentiert werden kann beispielsweise mit Studien, die immer häufiger beweisen, dass Menschen mit einem Hund am Arbeitsplatz produktiver sind als ohne. Bedacht werden muss natürlich auch, dass häufig auch ein erheblicher Teil der Freizeit für den Hund gebraucht wird: Gerade, wer viel arbeitet, sollte die Zeit am Abend mit seinem Hund verbringen können.

Was mache ich im Urlaub?

Hundehalter, die ihren Urlaub planen, planen den Hund entweder im Urlaub mit ein oder müssen sich darum kümmern, dass der Hund in der Zwischenzeit an einem anderen Ort untergebracht wird. Während Katzenhalter die Katze daheim lassen und zumeist eine Person bitten, regelmäßig nach ihr zu schauen und sie zu verpflegen, reicht das beim Hund auf keinen Fall aus. Wie gesagt, länger als vier Stunden sollte man einen Hund nicht alleine lassen. Allerdings ist der Urlaub für viele Hundehalter ohnehin kaum mehr vorstellbar ohne ihren Vierbeiner. Urlaubsziele, die mit dem Auto gut erreichbar sind und eine nicht allzu lange Fahrtzeit benötigen und mit Domizilen, in denen Hunde ausdrücklich erlaubt sind, eignen sich wunderbar für den Urlaub mit Hund. Davon, den Hund im Flugzeug mitzunehmen ist dagegen abzuraten. In den meisten Fällen landet der Hund zusammen mit dem Gepäck im Frachter – ein unangenehmes Erlebnis, das bis zum Trauma führen kann und zudem manchmal leider auch schon eine Verletzung oder das Tod des Haustiers zur Folge hatte. Flüge, in denen das Haustier in einem Behälter unter dem Sitz verstaut werden darf, sind gerade noch denkbar – allerdings bitte nicht mit einer zu langen Flugdauer. Für den Hund ist das in jedem Fall kein schönes Erlebnis. Daher besser: Italien, Kroatien und Co.

Ob ein Hund das richtige Haustier für dich ist, kannst nur du entscheiden. Es sich gut zu überlegen, ist auf jeden Fall notwendig. Solltest du dich für einen Hund entscheiden, so begleiten wir dich gerne :-) Schreib uns, wenn du weitere Fragen hast!


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.

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