Kaninchen sind keine Kuscheltiere und eignen sich nur bedingt für Kinder, denn sie sind Fluchttiere und mögen nicht gerne angefasst werden. Das fällt vielen Kindern schwer und gerade zu Ostern müssen sie oft als lebendige Geschenke herhalten.
Wenn am Ostersonntag wieder Kinderaugen leuchten, weil die Wartezeit auf die Osternester endlich vorbei ist, werden neben bunten Eiern auch viele Hasen verschenkt. Leider sind nicht alle davon aus Schokolade. Jedes Jahr aufs Neue landen auch viele lebendige Kaninchen in den Osternestern und viele davon finden sich kurze Zeit später schon im Tierheim wieder.
Kaninchen sind keine Ostergeschenke
Obwohl ihr putziges Äußeres zum Liebhaben und Knuddeln verleitet, mögen viele Langohren nicht angefasst werden. Als Fluchttiere verfallen sie beim Hochheben oft in eine Schockstarre, die jedoch als Wohlbefinden interpretiert wird. Deshalb raten die TIERFREUNDE ÖSTERREICH vor der Anschaffung von Kaninchen, umfassende Informationen über die Bedürfnisse und Verhaltensweisen der Tiere einzuholen. So dürfen Kaninchen als soziale Tiere keinesfalls alleine gehalten werden, haben hohe Ansprüche an eine artgerechte Fütterung und brauchen einen strukturierten, ausreichend großen Lebensraum mit Unterschlupf- Hüpf- und Nagemöglichkeiten im Freien. Handelsübliche Käfige sind kein Ersatz für den natürlichen Lebensraum, sondern sollten nur eine Rückzugsmöglichkeit darstellen.
Bald geht das Interesse verloren
Wer kann schon bittenden Kinderaugen widerstehen? Nicht viele Eltern, denn seitdem Kleintiere zu Dumping-Preisen angeboten werden, steigt die Zahl der Spontankäufe und der im Tierheim abgegebenen Tiere. Doch oft fehlt beim Schnäppchenkauf die fachgerechte Beratung: Die Bedürfnisse der Tiere werden selten erwähnt und Verkäufer sind schon mit der korrekten Geschlechtsbestimmung überfordert. Tiere werden immer häufiger Wegwerfware: Wenn sie lästig werden, werden sie ausgesetzt und haben keine Überlebenschancen in freier Natur. Viele Kaninchen und Zwerghasen landen besonders nach Feiertagen in überfüllten Tierheimen.
Die Hoppler benötigen viel Auslauf
Kaninchen sind Tiere, die am liebsten den ganzen Tag hoppeln, graben und miteinander kuscheln. Die handelsüblichen Käfige, meist aus billigem Plastik – bieten nicht annähernd genügend Platz und schon gar keine artgerechte Haltung. In der Natur leben die Tiere in großen Gruppen und zu ihrer täglichen Beschäftigung gehört das Graben von Höhlen und Gängen. Schon da müsste vielen klar werden, dass die Ansprüche dieser Tiere mit einem Käfig nicht gerecht werden. Auch die Ernährung ist nicht so einfach, wie vielleicht vermutet wird. Körnerfutter ist Mastfutter und macht die Tiere auf Dauer krank. Besser ist die Ernährung mit Heu, sowie frischem Gemüse und Gräsern. Nicht zu vergessen: Kaninchen können bis zu sechs Mal im Jahr bis zu sechs Junge bekommen – eine Kastration ist deshalb unumgänglich.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH appellieren daher an alle Eltern oder Großeltern, Kindern nicht leichtfertig ein Tier zu schenken. Gebt in das Osternest Eurer Kinder oder Enkelkinder lieber einen Schokohasen oder ein Buch über Kaninchen. Denn wer ein Tier verschenkt, verschenkt ein Leben -das sollte jedem klar sein.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft