Das Wetter wird immer wärmer und schon bald zieht es wieder viele in die Natur und die Berge. Doch dürfen die Hundehalter dann noch mit ihren geliebten Vierbeinern auf die Almen Österreichs wandern?
Nachdem ein Almbauer wegen einer tödlichen Kuh-Attacke zu einem Schadenersatz von 490.000€ verurteilt wurde, prüft das Land Oberösterreich ein Hundeverbot auf Almen. Stelle sich dies als rechtlich möglich und vor allem als sinnvoll heraus, solle es in diesem Sommer kommen, stellte Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger (ÖVP) am Freitag in Linz in Aussicht.
Alleingang in Oberösterreich falls notwendig
Da in Oberösterreich die Almen touristisch stark frequentiert seien, müssten jetzt laut Bauernbund-Obmann Max Hiegelsberger Maßnahmen gesetzt werden, die zum einen den Landwirt rechtlich absichern und zum anderen den Menschen schützen. Hiegelsberger persönlich trete für eine bundesweit einheitliche Regelung ein. Sollte diese nicht gefunden werden, schließt er auch einen Alleingang Oberösterreichs nicht aus. Wenn die eingeleitete Prüfung ergebe, dass ein Hundeverbot auf Almen sinnhaft sei, befürwortet der Landesrat die Einführung für sein Bundesland und das bis zum Sommer.
Viel Tourismus in Österreichs Bergen
Rund 24,5 Millionen Touristen machen im Sommer in Österreich laut Statistik Austria Urlaub, viele von ihnen gehen wandern, immer mehr von ihnen bringen auch ihre Hunde mit. Es gibt darüber keine genauen Zahlen, aber was man sagen kann, ist, dass in den vergangenen zehn Jahren etwa 30 Millionen Wanderer in Österreichs Bergen unterwegs gewesen sind. Die Almwirtschaft sei seit Jahrhunderten Teil der österreichischen Landwirtschaft und Teil der österreichischen Identität. Zum sicheren Umgang mit Hunden auf Almen gebe es einen neuen Folder der Naturfreunde, der auch auf der Homepage abrufbar sei: nur mit ausgebildeten Hunden gehen; Hunde an die Leine nehmen; wenn Tiere attackieren, den Hund loslassen.
Negativ für Landwirtschaft
Sollten Landwirte die Kühe überhaupt noch frei auf der Alm treiben oder muss alles komplett eingezäunt werden? Müssen die Wanderwege generell gesperrt werden oder reichen Warnhinweise? Sollte die Strafe bestätigt werden, wäre das wirtschaftliche Risiko eines Auftriebs von Tieren auf eine Almweide enorm. Ein solches Szenario wäre unzumutbar. Für rund 4.000 Bäuerinnen und Bauern ist die Almwirtschaft Teil ihrer Bewirtschaftung. Die Alternative wäre, dass man den Wanderern das Betreten von Almweiden untersagen müsste, was wiederum für den Tourismus eine Katastrophe wäre.
Soll man jetzt wegen eines einzigen Unfalls die komplette Almwirtschaft infrage stellen? Was ist Deine Meinung dazu? Ist ein Hundeverbot auf der Alm wirklich notwendig? Oder gibt es eine effektivere Lösung, für ein gemeinsames Miteinander?
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