Die SPÖ fordert eine Kastrationspflicht für alle Katzen, die Zugang ins Freie haben. Vor allem verwilderte Bauernkatzen seien ein großes Problem. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben die Pro-und Contra Argumente zusammengefasst.
Mit dem Antrag will die SPÖ der Vermehrung von Freigängern einen Riegel vorschieben. Die besonders rasche und unkontrollierte Vermehrung von Katzen bringt enormes Tierleid, weil viele Katzen sogenannte “Wildkatzen” werden, die sich “durchschlagen” müssen. Zwar gibt es seit 2016 eine Kastrationspflicht für Freigängerkatzen, diese gelte aber nicht für alle Katzen. Bei dem neuen Gesetz geht es um alle Katzen, die einen freien Zugang zur Natur haben.
Erleichterung für Tierheime und den Tierschutz
Die Kastration für freilaufende Katzen kann demnach als eine große Erleichterung für bereits überlastete Tierheime und Tierschutzorganisationen angesehen werden. Je weniger Tiere in die Welt gesetzt werden, umso weniger brauchen schließlich ein neues Zuhause. Die paar Nachkommen, die wichtig für die Arterhaltung der Europäischen Kurzhaarkatze sind, würden laut der Broschüre sowieso geboren werden, da niemals alle Katzen für eine Kastration “erwischt” werden könnten.
Pro Kastrationspflicht
In dieser Argumentationsgrundlage wird sich für eine Kastration der freilaufenden Katzen ausgesprochen, weil es bereits jetzt schwierig ist, die Vielzahl an existierenden Vierbeinern an ein artgerechtes Zuhause mit liebenden Herrchen oder Frauchen zu vermitteln. Katzen werden von ihren Geschwistern getrennt und dann beispielsweise trotz der großen Liebe zur Freiheit in kleine Wohnungen gesperrt. Nicht das Leben, das man sich für den einstig winzigen Zögling wünscht.
Contra Kastrationspflicht
Als Contra kann man das Recht auf Fortpflanzung und darauf, neues Leben in die Welt zu setzen, ansehen. Würde man denn darüber diskutieren, für Menschen, die eventuell nicht richtig für ihre Nachkommen sorgen könnten, eine Kastrationspflicht zu beschließen, so wäre der Aufschrei berechtigterweise groß. Es ist ein Grundrecht des Menschen, sich fortzupflanzen und Kinder zu bekommen. Einmal wieder stellt sich also die Frage: Was erhebt den Menschen über das Tier? Ist es fair, Katzen die natürlichste Sache neben dem Fressen, Trinken und Schlafen zu nehmen, nur weil Menschen ihre Babys möglicherweise anschließend nicht richtig behandeln? Oder was ist mit jenen Menschen, die eben doch einmal kleine Katzenbabys aufwachsen sehen möchten und die schon jetzt genügend fixe Plätze bei Freunden und Familie kennen, bei denen die Kleinen, später einmal Großen, gut aufgehoben sein werden?
Fazit
Grundsatzfragen helfen nicht über den Ist-Zustand hinweg. Es gibt zu viele Katzen, die in Tierheimen “versauern” und teilweise vergeblich darauf warten müssen, endlich einen geeigneten Platz zu finden. Es GIBT ausgesetzte trächtige Tiere und Katzenbabys, die in Säcken in den See geschmissen werden. Von daher ist die Kastrationspflicht für Katzen, nun auch in bäuerlicher Haltung, verständlich und in gewisser Hinsicht zu begrüßen.
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