Sie gehört weltweit zu den am meisten verbreiteten Infektionskrankheiten, die Tiere und Menschen befallen können. Doch trotz regelmäßiger Impfungen steigen die Fälle. Deshalb wurde ein neuer Impfstoff entwickelt, der einen zuverlässigen Schutz bietet.
Die Leptospirose ist eine sehr ernstzunehmende Infektionskrankheit, die sich durch Fieber, meist blutigen Brechdurchfall und Gelbsucht äußert und in akuten Fällen schnell tödlich verlaufen kann. Normalerweise wird jeder Hund regelmäßig mit dem üblichen Fünffach- oder Sechsfachimpfstoffes dagegen geimpft. In den letzten Jahren hat sich leider herausgestellt, dass die fürchterliche Krankheit beim Hund immer noch aktuell ist und ihre Verbreitung sogar bedenklich zunimmt.
Die Übertragung
Die direkte Übertragung geschieht beim Kontakt mit Harn oder Blut von erkrankten Tieren (wie Ratten, Mäuse oder Igel), bei der Paarung oder durch Bisswunden von erkrankten Tieren. Eine indirekte Übertragung des Erregers ist durch Ratten-, Mäuse- oder Igel-Urin in Pfützen möglich, Urin in der Erde oder der Nahrung und Einstreu. Vor allem im Sommer gelten Pfützen als eine der Haupt-Ansteckungsquellen, denn die Bakterien sind in Wasser und feuchtem Milieu wochenlang überlebensfähig. Die Leptospiren dringen durch kleinste Hautverletzungen in den Zehenbereich oder in die Schleimhäute von Nase und Maul in den Körper.
Gefährdetet Tiere
Sehr wichtig für den Krankheitsverlauf ist der jeweilige Immunstatus des Hundes. Hat ein Tier, das mit Leptospiren infiziert wird, einen hohen Antikörpertiter (wie Welpen mit mütterlichen Antikörpern oder ein vollständig geimpfter erwachsener Hund) kann der Erreger meist eliminiert werden, ohne dass es überhaupt zu einem Ausbruch der Krankheit kommt. Bei einem etwas niedrigeren Antikörpertiter kommt es zu einer wenig schweren oder kurzen Leptospirämie mit milden klinischen Anzeichen. Hat der Hund aber einen niedrigen Antikörpertiter oder gar keine Antikörper, so kommt es nach der Leptospirämie zu einer Vervielfältigung der Bakterien in Nieren, Leber, Milz, zentralem Nervensystem, Augen und im Genitaltrakt.
Symptome der Krankheit
Weil ihre Anzeichen so unspezifisch sind, wird eine Leptospirämie meist nicht sofort erkannt. Wertvolle Zeit geht verloren, weil beispielsweise zuerst auf Verdacht auf Vergiftung behandelt wird. Nach einer Inkubationszeit von sieben bis zwölf Tagen kommt es zu klinischen Symptomen: vorwiegend Schlappheit, Futterverweigerung, Dehydratation, Durchfall, Erbrechen, Fieber oder erhöhtem Ausscheiden von Urin. Häufig kommt es zu akuten Niereninsuffizienzen, Blutungen oder Leberfunktionsstörungen wie Gelbsucht. Sehr häufig ist die Niere betroffen und es kommt es zum Nierenversagen. Leider verläuft die die Krankheit meist tödlich.
Vorsorge durch wirksame Impfung
Die wichtigste Prophylaxe gegen Leptospirose ist die regelmäßige Impfung, deshalb zählt sie zu den Pflichtimpfungen gemäß aktueller Impfleitlinien. Das heißt, dass jeder Hund zu jeder Zeit davor geschützt sein sollte. Aus diesem Grund wurde ein neuer, erweiterter Leptospirose – Impfstoff entwickelt, der auch vor jenen Erregerstämmen zuverlässigen Schutz bietet und von den herkömmlichen Impfstoffen bis jetzt nicht erzielt werden konnte. Zur Grundimmunisierung muss der erweiterte Impfstoff zweimal im Abstand von 4 Wochen verabreicht werden. Um den Schutz aufrecht zu erhalten, muss die Impfung einmal jährlich aufgefrischt werden.
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