Zahnprobleme sind nicht nur für uns Menschen schmerzhaft und gefährlich, auch Hunde leiden darunter. Oft denken Halter nicht daran, aber auch unsere Haustiere brauchen Zahnpflege; sonst drohen Parodontitis, Zahnfleischentzündungen und Karies. Wie Du bei Deinem Hund die Zähne putzt und ihn bei der Zahngesundheit unterstützen kannst, verraten die folgenden Tipps der TIERFREUNDE ÖSTERREICH.
Haustiere haben mit spätestens einem halben Jahr alle Milchzähne verloren. Die bleibenden Kauwerkzeuge müssen für den Rest des Lebens halten. Besitzer achten immer noch zu wenig auf die Zahngesundheit ihrer Vierbeiner, dies kann infolgedessen zu Problemen im Maul führen, wenn die Zähne nicht richtig gepflegt werden.
Hund und Katze neigen zu Zahnsteinbildung
Ein Großteil der Haustiere leidet mit zunehmendem Alter unter Zahnstein, das hängt mit der Rasse, der Ernährung und dem Individuum zusammen. Erste Anzeichen treten meist an den Backenzähnen auf, dort befinden sich die Ausgangsdrüsen für den Speichel. Mit dem Sekret werden auch Kristalle abgesondert, die sich an der Zahnoberfläche ablagern. Dort haften sich vermehrt Futterreste an und Bakterien tragen weiter zur Zahnsteinbildung bei. An sich gibt es einen Selbstreinigungsmechanismus durch die Stellung der Zähne zueinander. Aber gerade bei kurzschnäuzige Rassen ist das Kiefer gestaucht und die Zähne ordnen sich quer statt längs an. Das verhindert, dass Speichel abfließt.
Vorkommende Krankheiten im Mundhöhlenbereich
Häufig entstehen Zahnfleischentzündungen (Gingivitis), Parodontose, Kieferknocheninfektionen und Zahnsteinbildung. Es ist leider eine traurige Tatsache, dass schon 80 % aller Hunde über vier Jahren an Parodontitis leiden. Die Gingivitis ist eine Zahnfleischentzündung und der erste Grad einer Parodontitis. Daher ist es sehr wichtig, diese Erkrankung unverzüglich zu behandeln, da die Gingivitis im Anfangsstadium mit geringem Behandlungsaufwand zu stoppen ist. Wenn Bakterien aus dem Maul über den Blutstrom in die Organe gelangen, können sogar Nieren, Herz oder Leber erkranken.
So bleiben die Zähne gesund
Bereits im Welpenalter sollten Hunde spielerisch an die Zahnpflege gewöhnt werden, damit es im Erwachsenenalter reine Routine wird. Die Zahnpflege bei deinem Hund kannst Du wie bei Dir selbst mit Zahnbürste und Zahnpasta durchführen. Verwende besonders weiche Zahnbürsten, damit das Zahnfleisch nicht irritiert oder gar verletzt wird. Denn die Zähne des Hundes haben größere Abstände zueinander als die des Menschen, weshalb das Zahnfleisch beim Hund zwangsläufig mehr Kontakt mit der Zahnbürste hat. Da die Selbstreinigungsfunktion der Zähne beim Hund größer ist als beim Menschen, reicht es, Deinem Hund jeden zweiten Tag die Zähne zu putzen und an den Tagen dazwischen ein Zahnpflege-Kau-Stix kauen zu lassen. Da Hunde Zahnpasta abschlucken, darf keine für den menschlichen Gebrauch verwendet werden. Im Fachhandel gibt es spezielle Zahnbürsten in verschiedenen Größen und Formen (auch Fingerzahnbürsten) sowie hundetaugliche Zahnpasta.
Ursachen für Zahnprobleme bei Haustieren
Die wilden Vorfahren der Haustiere haben Beute gerissen und Knochen abgenagt, das fällt jetzt weg. Hunde verschlingen heutzutage Ihre Trockenfutterstückchen und Katzen schlecken Naßfutter. Unterstützende Zahnpflege ist daher bei den Vierbeinern von heute Pflicht. Während sich Hunde an ein tägliches Putzen mit spezieller Pasta gewöhnen, lassen Katzen das kaum zu. Hier muss der Zahnstein mit einem Ultraschallgerät entfernt werden. Das ist zeitaufwendig, unangenehm und macht einen Besuch mit Narkose beim Tierarzt notwendig. Deshalb gilt es wegen der Narkose, die Abstände zwischen den Zahnsteinentfernungen so groß wie möglich zu halten.
Einfluss der Fütterung auf die Zahngesundheit
Du kannst Zahnbelag und Zahnstein als Vorstufen zu Karies und Parodontitis, teilweise mit der richtigen Ernährung vorbeugen. Bei industriell hergestellten Alleinfuttermitteln musst Du ganz genau auf die Zutatenliste schauen. Stehen unter den Inhaltsstoffen unter anderem “Zucker”, “Melasse” oder “Glukosesirup” – dann Hände weg! Hunde brauchen keinen Zucker und Co. für die Zahngesundheit- das ist pures Gift. Die ausschließliche Fütterung von Feuchtfutter ist weniger zu empfehlen, da hier der nötige Abrieb und die damit verbundene Reinigung der Zahnoberfläche vom Plaque fehlt. Trockenfutter ist für die Beanspruchung des Zahnes notwendig und sollte zumindest einmal täglich verabreicht werden. Drei- bis viermal wöchentlich sind spezielle Kauprodukte mit zahnreinigender Wirkung, für die Beißerchen Deines Vierbeiners angesagt.
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