Maulkorb: Tierquälerei oder notwendige Maßnahme?

Die Maulkorbpflicht sorgt derzeit für heftige Diskussionen. Nach der tödlichen Biss-Attacke auf einen Einjährigen werden immer öfter Beißkorbe für alle Hunde gefordert. Aber ist das der richtige Weg?

Beiskorbpflicht

Der furchtbare Fall in Wien hat erneut eine österreichweite Debatte über die Hundehaltung ausgelöst. Die Meinungen gehen hier auseinander: Laut einer Umfrage können sich das viele vorstellen, andere wiederum sehen darin eine unnötige Tierquälerei.

Das Problem liegt meist am andren Ende der Leine

Fakt ist, dass der Großteil der Attacken nicht von „Kampfhunden“ ausgeht, denn laut Untersuchungen passieren 75 % der Vorfälle im häuslichen Umfeld. Sie könnten durch eine derart rigorose Maßnahme nicht verhindert werden. Man legt auch nicht jedem Menschen Handschellen an, damit die wenigen Kriminellen unter uns anderen keine Schmerzen zufügen oder Menschen töten können. Warum also soll der weitaus größere Teil der verantwortungsvollen Hundehalter und ihre Hunde dafür bestraft werden, was diese rücksichtslosen Hundehalter verbrechen. Klar ist für viele aber auch, dass die Hundehalter stärker in die Pflicht zu nehmen sind – etwa in Form einer Ausbildung. Keine einzige Maßnahme macht Sinn, solange die Besitzer nicht endlich lernen, mit ihrem Hund umzugehen, Fachkenntnis haben, ihn verstehen und seine Signale deuten können. Die Besitzer müssten lernen, auf die Grundbedürfnisse ihrer Tiere Rücksicht zu nehmen, dann werden sie auch verantwortungsvoller handeln.

Regelungen für Leine und Maulkorb in Österreich

  • Das ist in Österreich relativ unübersichtlich und unterscheidet sich von Gemeinde zu Gemeinde. Es gibt aber einige Regelungen, die vom jeweiligen Bundesland vorgegeben werden. Hier zwei Beispiele:Bei einer „größeren Menschenansammlung“, wie etwa einem Kirtag muss der gleiche Hund in Oberösterreich Leine und Maulkorb tragen – in Tirol oder Vorarlberg von Landesseite nicht.
  • Beim Spaziergang im „öffentlichen Raum“ sind die Regeln im Westen besonders lasch: In Tirol, Vorarlberg und Salzburg gibt es keine besonderen Vorschriften. Hier kannst Du mit Deinem Hund auch ohne Leine oder Maulkorb unterwegs sein. Anders im Burgenland: Hier muss der Hund an die Leine. In Wien, Niederösterreich, Oberösterreich und der Steiermark kannst du an öffentlichen Orten zwischen Leine oder Maulkorb entscheiden. In Kärnten reicht es, die Leine oder einen Maulkorb nur mitzuhaben.

Hundetraining speziell für Kinder

Der richtige Umgang mit einem Tier will gelernt sein-das gilt für Erwachsene genauso wie für Kinder. Bei einem süßen Hund, der an einem vorbeispaziert oder neben einem stehen bleibt, ist die Versuchung oft sehr groß, die Hand nach dem Tier auszustrecken. Was in diesem Moment von den kleinen Streichlern jedoch vergessen wird – nicht jede Fellnase möchte unbedingt angefasst werden. Manchmal kann aus so einer Begebenheit schnell eine gefährliche Situation entstehen. Wie man mit dem besten Freund des Menschen richtig umgeht, lernten die Kleinsten vor kurzem in Salzburg. Was ist also das Wichtigste, wenn man einem Hund begegnet: Auf keinen Fall einfach hingehen und anfassen. Man fragt zuerst den Besitzer, ob der Hund gestreichelt werden darf und wenn ja, was er mag. Tätscheln auf den Kopf, das Tier von hinten umarmen und knuddeln, sind absolute „No-Gos“ für die meisten Hunde. Es gibt auch Vierbeiner, die generell keine Kinder mögen, diese gehören richtig geführt und brauchen die Sicherheit des Halters. Es obliegt der Verantwortung der Hundebesitzer, Kinder zu schützen. Wenn Kinder die Möglichkeit bekommen, den richtigen Umgang mit Hunden zu lernen, ist das von unbezahlbarem Wert für ein harmonisches und sicheres Miteinander.

Ein Dank an alle helfenden Hunde

Wir möchten anlässlich des Welttierschutztages am 4. Oktober, den vielen Hunden und ihren Hundeführern danken, die tagtäglich im Dienst der Öffentlichkeit arbeiten: als Polizeihunde, Rettungshunde, Lawinensuchhunde, Trümmersuchhunde bei Erdbeben, Leichenspürhunde, als Suchhunde bei vermissten Menschen oder als Therapiehunde die schwerstbehinderten Kindern ein Lächeln aufs Gesicht zaubern. Sie alle sind mit ihren Besitzern ein Team und nicht nur diese Hunde, sondern auch die Besitzer mussten sich mehreren Prüfungen unterziehen. Und bitte nicht zu vergessen auch die vielen Hunde, die ihre Menschen vor Brand, Einbruch oder sonstigen Gefahren gewarnt und ihnen dadurch das Leben gerettet haben.

Auswirkung auf Hunde im öffentlichen Dienst

Laut dem Verein Rettungshunde Niederösterreich spricht vieles gegen die allgemeine Beißkorbpflicht auf öffentlichen Plätzen. Die Hundeführer wären von einer solchen Regelung deshalb voll betroffen, da ihre Tiere nicht als Diensthunde – wie etwa jene der Polizei gelten, die in Ausübung ihrer Pflicht von jeglicher Beißkorbpflicht ausgenommen sind. Um aber ein erfolgreicher Rettungshund zu werden, und damit Menschenleben retten zu können, ist ein Hundeleben ohne Maulkorb notwendig.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft

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Warum wälzen sich Hunde in stinkenden Substanzen?

Die meisten Hunde lieben es, sich im Dreck und Schlamm zu wälzen. Was uns Menschen anekelt ist für manche Vierbeiner das pure Paradies. Aber warum ist das so? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben nachgeforscht und sind auf Folgendes gestoßen.

Hund-wälzen

Hunde haben einen anderen Geschmack als Menschen und zwar nicht nur was das Essen angeht. Auch die Vorstellungen von den verschiedenen Gerüchen, weichen deutlich voneinander ab. Hunde mögen beispielsweise Raumdüfte überhaupt nicht, da Ihre Nase von dem starken Aroma blockiert wird. Umgekehrt sehen wir den Duft der Dinge, in denen sich unser Hund wälzt, auch nicht als besonders angenehm an.

Tarnung gegenüber anderen Tieren

Es gibt für dieses spezielle Hundeverhalten verschiedene Hypothesen. So wird am häufigsten vermutet, dass Hunde den eigenen Geruch zu überdecken versuchen, damit sie sich geruchlich besser getarnt an ihre Beute heranschleichen können. Wenn der Hund nun nach Wildschwein oder Reh riecht, bekommt er das Beutetier vielleicht leichter zu fassen.

Kommunikation mit Artgenossen

Eine andere Theorie besagt, dass dieses Verhalten der innerartlichen Kommunikation dient. Der Hund kann durch den angenommenen Geruch vermitteln wo er war. Also nach dem Motto: „Riech an mir und du erfährst wo ich gewesen bin“. Das Aaswälzen kann jedoch auch als Gruppenzusammenhalt verstanden werden, um das Interesse an der eigenen Person zu wecken. Viele soziale Tiere streben einen Gruppengeruch an, um dadurch die Bindung zu anderen Artgenossen zu bestärken. Gut zu beobachten ist tatsächlich, dass Hunde, die sich vorher gewälzt haben und dann parfümiert zur Gruppe zurückkehren, intensiv berochen und bevorzugt umgarnt werden. Dadurch macht sich der einzelne Hund sehr interessant.

Nach dem Bad

Hunde wälzen sich ebenfalls in Kot oder anderen Dingen, um einen fremden Geruch loszuwerden. Wenn sie zum Beispiel zuvor mit einem stark parfümierten Shampoo gewaschen wurden, neigen sie dazu, den Duft schnell wieder loszuwerden. Der Hund zielt also darauf ab, den ekligen Geruch der alles andere überdeckt, schnell loszuwerden indem er sich wälzt. Deshalb sollten Hundeshampoos auch nicht stark parfümiert sein.

Einfach pure Freude

Der Hund liest und sieht mit der Nase. Was für uns die Augen sind, ist für ihn der Geruchssinn. Jeder Duft erzählt ihm eine neue Geschichte. Naheliegend ist, dass extreme Gerüche dem Hund ein wahres Festival an Eindrücken und Geschichten bietet. Es gilt daher, das ultimative Geruchsspektakel voll auszukosten und möglichst viel davon mitzunehmen.

Was kannst Du dagegen tun?

Zunächst einmal sei gesagt, dass das Wälzen der Hunde nicht unnatürlich oder besonders schlecht für sie ist. Wir selbst möchten es nur nicht, weil es unsere menschlichen Nasen beleidigt. Denn ein Hund der nach Kot stinkt, ist nun wirklich kein gern gesehener Gast im eigenen Zuhause. Als Hundehalter lernt man schnell, was die bevorzugten Objekte der Vierbeiner sind. Sei also aufmerksam und greife unverzüglich ein, bevor der Hund sich zu wälzen beginnt.

Auch im Alltag versuchen Hunde, uns ihren und sich unseren Duft anzueignen, indem sie sich an uns lehnen, um die Beine streichen oder ankuscheln. Wir können ganz einfach antworten, indem wir mit viel Körpereinsatz zurückschmusen.


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Scheidungskind auf vier Pfoten

Die Scheidung von Herrchen und Frauchen tut auch dem Familienhund weh. Die Trennung vom geliebten Haustier kann mitunter mehr schmerzen, als die Trennung vom ehemals geliebten Partner.

Scheidungshund

Mit einer Scheidung sind zu meist zahlreiche rechtliche Fragen wie Ehewohnung, nachehelicher Unterhalt des Ehepartners, Obsorge und Kontaktrecht für Kinder, sowie die Aufteilung ehelicher Ersparnisse bzw. Schulden etc. verbunden. Doch bei Hundehaltern stellt sich noch eine weitere zu klärender Frage, nämlich: Wer bekommt den gemeinsamen Hund?

Der Hund gilt vor Gericht als Sache

Fakt ist, dass wenn eine ehemalige Liebesgeschichte vor dem Scheidungsrichter endet, der vierbeinige Liebling nicht immer die besten Karten „in der Pfote“ hat. Denn bis dato gibt es im österreichischen Recht noch keine gesetzlichen Bestimmungen, welche die Obsorge oder das Kontaktrecht für Haustiere regelt. Tiere sind zwar keine Sachen, wie das Allgemeine Bürgerliche Gesetzbuch (ABGB) vorschreibt. Und doch sind Tiere laut dieser Norm wie Sachen zu behandeln, sofern es in einem Gesetz keine eigenen Regeln für Tiere gibt. In der Regel bekommt das Tier derjenige zugesprochen, der die stärkere emotionale Bindung und zukünftig besseren Fürsorge- und Haltungsmöglichkeiten nachweisen kann. Insbesondere wird das Gericht berücksichtigen, wer sich um den Hund zukünftig besser kümmern kann.

Berufliche Situation kann ausschlaggebend sein

Wenn zum Beispiel einer der Ehegatten den Hund mit zur Arbeit nehmen darf, nicht voll beschäftigt ist oder auch von zu Hause aus arbeiten kann, wird das Gericht eher diesem den Hund zusprechen. Hat das Gericht den Hund sodann einem der beiden früheren Ehegatten abschließend zugesprochen, so stehen dem anderen Ehegatten dann allerdings keine wie immer gearteten Rechte, wie z.B. „Besuchs – oder Obsorgerecht“ mehr zu. Ein weiterer Ausnahmefall und somit nicht der Aufteilung unterliegend ist, wenn das Tier zur Berufsausübung dient, zum Beispiel als Rettungshund. In diesen Fällen steht dem jeweiligen Ehegatten nämlich auch nach der Scheidung das Tier alleine zu.

Wer brachte den Hund mit in die Ehe?

Anders ist der Fall, wenn der Vierbeiner schon vor der Eheschließung von einem der beiden Ehegatten in die Ehe eingebracht wurde. Oder ob er innerhalb der Ehejahre an einen der Eheleute geerbt oder geschenkt wurde. Hier ist ganz klar, dass der Hund auch in Zukunft in der Obhut des jeweiligen Ehepartners bleibt. Das muss natürlich nachweislich belegt werden.

Im Sinne des Tieres

Auch wenn mitunter bei einer Scheidung die Wogen und Emotionen hoch gehen, sollten die ehemaligen Ehegatten dennoch Vernunft, Sensibilität und Verantwortung zeigen. Denn auch an unseren vierbeinigen Freunden geht eine Trennung nicht spurlos vorüber und auch sie empfinden den Verlust eines Sozialpartners schmerzhaft und sollten daher nicht zu einem Streitobjekt werden. Daher ist es in jedem Fall sinnvoll, bei einer Scheidung Stolz und persönliche Empfindlichkeiten zurückzustellen und sich zum Wohle des Tieres für eine einvernehmliche Lösung zu entscheiden -Eine einvernehmliche Lösung verbunden mit einem regelmäßigen Besuchsrecht jenes Ehegatten.


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Diese Gefahren drohen beim Herbstspaziergang

Der Herbst bietet sich für ausgedehnte Spaziergänge mit dem Vierbeiner geradezu an. Doch die Jahreszeit bringt nicht nur buntes Laub und frische Luft, sondern auch einige Gefahren, an die Besitzer nicht einmal im Traum denken.

Herbstspaziergang

Der Herbst zeigt sich dieses Jahr von seiner schönsten Seite: Laue Nachmittage bei Sonnenschein, angenehme Temperaturen und frische Luft. Um am Wochenende Abwechslung in den Alltag zu bringen, bietet es sich für Hundebesitzer wunderbar an, eine Wanderung mit Hund zu unternehmen. Doch die bunte Jahreszeit birgt auch saisonale Gefahren für Eure Haustiere. Was Ihr bei Eurem Spaziergang beachten solltet, haben Euch die TIERFREUNDE ÖSTERREICH zusammengefasst.

Bei Kastanien droht Darmverschluss

Der Spieltrieb kann jungen Hunden zum Verhängnis werden. Sie jagen Kastanien nach, kauen daran, schupfen die braunen Bällchen herum und verschlucken sie dann meist unabsichtlich. Die Nussfrüchte können Übelkeit und Magenprobleme verursachen. Weil sie sich nicht auflösen, können sie außerdem den Darm verschließen. Dann hilft dem Patienten nur eine Operation.

Kletten reizen den Magen

Kletten sind vor allem bei Langhaar-Rassen mühsam, sie haben oft unansehnliche, manchmal gesundheitsgefährdende Folgen. Die Korbblütler verfilzen das Fell. Versucht der Hund, die reifen Fruchtstände auszuzupfen, reißt er Haare mit aus und es entstehen kahle Stellen. Im Verdauungstrakt kitzeln die Pflanzenteile und können Übelkeit wie Erbrechen auslösen. Werden zu viele Haare mit den Kletten verschluckt, kann der Fellknödel zum Darmverschluss führen.

Flöhe suchen Winterquartier im Fell

Flöhe sind im Herbst fast ein größeres Problem als im Frühling, denn die lästigen Parasiten suchen vor den kalten Monaten noch einen neuen Wirt. Die juckenden Quälgeister leben dann nicht nur im Fell, sondern in der ganzen Wohnung – eine hygienische Herausforderung.

Fallobst kann lebensgefährlich sein

Manche Hunde sind verrückt nach Obst, besonders Zwetschken haben sie zum Fressen gern. Beim Spielen kann das Steinobst im Magen landen. Der Kern ist giftig, überreife Früchte enthalten Alkohol und machen beschwipst. Gelangt eine Wespe mit ins Maul, kann ein Stich im Rachen lebensbedrohlich sein.

Vorsicht bei Pilzen

Giftige Pilze können nicht nur für Menschen, sondern auch für Hunde zum Verhängnis werden. Als giftige Pilze sind der rote Fliegenpilz, der Nadelholzhäubling, der grüne Knollenblätterpilz, der ziegelrote Risspilz, der Satans-Röhrling, der Pantherpilz, der Riesen-Rötling und die Giftmorchel zu nennen.

Achtung Giftköder

Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH werden das ganze Jahr über regelmäßig von Giftköder-Meldungen erreicht. Tierhasser scheinen dabei keine Skrupel zu kennen: Das Repertoire reicht von mit Rattengift vermischter Wurst bis hin zu Reißnägeln, die in Fleischstücken versteckt werden. Unter buntem Herbstlaub lassen sich Giftköder besonders gut verstecken – daher solltet Ihr auch hier besonders vorsichtig sein.

Im Jagdgebiet Hunde an die Leine

Leider ist es immer noch der Fall, dass in Österreich der Haustier-Abschuss erlaubt ist. Hunde, die abseits von Häusern, Wirtschaftsgebäuden, Herden und Wegen Wild jagend angetroffen werden, dürfen vom Jagdberechtigten oder vom beeideten Jagdschutzpersonal getötet werden. Darum den Hund im Wald im Zweifelsfall immer anleinen und nie aus den Augen lassen.

Wichtig: Absichern!

Wenn Dein Hund doch einen Schaden am Weidevieh, anderen Wanderern oder Radfahrern versehentlich anrichtet, ist es unbedingt wichtig durch einen Hunde-Haftpflichtschutz abgesichert zu sein. Ein kleiner Beitrag kann vor großen finanziellen Belastungen schützen!

Wer sich der Gefahren für Hunde bewusst ist, kann beim Spazieren aufpassen und den Herbst in all seiner Pracht genießen.


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Tierarztrechnung bei entlaufenen Tieren

Entwischt einem der vierbeinige Liebling und landet anschließend in einem Tierheim, können am Ende erhebliche Kosten anfallen. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben die aktuelle Rechtslage erörtert.

Epilepsie

Für viele Tierhalter bricht eine Welt zusammen, wenn der vierbeinige Liebling plötzlich verschwunden ist. An dieser Stelle kommen Tierschutzvereine und Tierheime ins Spiel. Sie kümmern sich darum, vermisste und gefundene Tiere wieder mit ihren Besitzern zu vereinen.

Im Tierschutzgesetz geregelt

Geregelt ist das im Tierschutzgesetz (TSchG): Demnach sind entlaufene, ausgesetzte, zurückgelassene sowie von der Behörde beschlagnahmte oder abgenommene Tiere einer geeigneten Einrichtung wie einem Tierheim zu übergeben. Nach den Bestimmungen des Tierschutzgesetztes erfolgt die Unterbringung von Tieren in einem Tierheim auf Kosten und Gefahr des Tierhalters und zwar so lange, wie sich die Tiere in der Obhut der Behörde befinden. Aber zählen dazu auch jene Kosten, die während einer solchen Unterbringung aufgrund einer tierärztlichen Behandlung entstanden sind? Muss der Tierhalter also Tierarzthonorare auch übernehmen?

Tierhalterin ging vor Gericht

Mit dieser Frage musste sich jetzt der Verwaltungsgerichtshof (VwGH) auseinandersetzen. 2016 wurde eine entlaufene Katze in ein von der öffentlichen Hand beauftragtes Tierheim gebracht. Etwa einen Monat lang befand sich die Katze im Heim, bevor sie von ihrer Besitzerin abgeholt wurde. In dieser Zeit wurde das Tier aus gesundheitlichen Gründen veterinärmedizinisch behandelt. Als die Besitzerin ihre Katze abholte, beglich sie die bis dahin entstandenen Kosten für den Aufenthalt und den Transport des Tieres. Offen waren aber noch die Kosten für die tierärztliche Versorgung, diese wurden der Frau mittels Bescheides zur Zahlung vorgeschrieben. Der dagegen erhobenen Beschwerde gab das Verwaltungsgericht mit der Begründung statt, dass das Tierschutzgesetz nur einen Ersatz der Kosten für die Unterbringung des entlaufenen Tieres kenne, nicht aber auch jene für dessen Behandlung.

Die ordnungsgemäße Verpflegung steht im Vordergrund

Eine solche Auslegung des Gesetzes sei jedoch laut Verwaltungsgerichtshof zu einschränkend. Von der Ersatzpflicht seien vielmehr all jene Aufwendungen erfasst, die mit der Tierhaltung verbunden sind. Dazu zählen auch die Kosten für die ordnungsgemäße Versorgung des kranken oder verletzten Tieres, erforderlichenfalls unter Heranziehung eines Tierarztes. Demzufolge hat ein Tierhalter sämtliche notwendigen Aufwendungen für die Haltung, wie Behausung, Fütterung und tierärztliche Betreuung zu tragen, wenn sich ein Tier aufgrund einer gesetzlichen Anordnung in der Obhut von Behörden befindet. Aus diesem Grunde hob der Verwaltungsgerichtshof die angefochtene Erkenntnis wegen inhaltlicher Rechtswidrigkeit auf. Ist eine tierärztliche Untersuchung oder Behandlung während der Unterbringung notwendig, muss der Besitzer die Kosten dafür künftig bezahlen.

FAZIT

Entlaufene Tiere müssen von der Behörde an Tierheime, die die Tierhaltung gewährleisten können, übergeben werden, soweit eine Übergabe an den Halter nicht-in Betracht kommt. Die Unterbringung dieser Tiere erfolgt auf Kosten und Gefahr des Tierhalters. Dieser hat all jene Aufwendungen zu ersetzen, die mit der Tierhaltung im Tierheim verbunden sind. Ist eine tierärztliche Betreuung notwendig, so hat er auch die Tierarztkosten zu begleichen.

Schnelle und sichere Hilfe 

Damit Du erst gar nicht in so eine Situation kommst, gibt es den Fortlauf-Schutz der TIERFREUNDE ÖSTERREICH, dieser bringt Dein Tier schnell und sicher wieder nach Hause. Alle nötigen Daten zum schnellen Heimbringen Deines vermissten Tieres, befinden sich in der gut sichtbaren SOS-Halsbandhülse. Im Notfall kann die 24h-Notruf-Hotline sofort verständigt und Dein Tier sicher nach Hause gebracht werden. Der Fortlauf-Schutz ist kostenlos in der Mitgliedschaft für nur €39,60 im Jahr enthalten.


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Ein Hundeblick sagt mehr als …

Entspannt, neugierig, starr oder ängstlich – die Augen spielen bei der Kommunikation von Hunden eine wesentliche Rolle. Wer ihre Blicke deuten kann, kommt besser mit ihnen aus.

Hundeblicke

Den sprichwörtlichen Dackelblick haben uns wir Menschen von den aufgeweckten kleinen Jagdhunden abgeschaut: Wer einen besonderen Wunsch hat, legt den Kopf leicht schräg, setzt einen flehenden Blick auf und hofft, dass das Gegenüber nicht widerstehen kann. Doch Hunde beherrschen diesen Blick wesentlich besser als wir Menschen.

Hunde kommunizieren auch mit den Augen

Da Hunden die Sprache als Kommunikationsmittel fehlt, nützen die Vierbeiner ihren gesamten Körper, um sich uns Menschen mitzuteilen. Dabei spielen die Augen eine wichtige Rolle. Wer seinen Hund genau beobachtet, stellt fest, dass dieser ein großes Repertoire an Blicken hat, mit dem er seine jeweilige Gemütslage ausdrückt. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben Euch hier einige Hundeblicke zusammengefasst.

Weite Pupillen

Die Pupillengröße verändert sich je nach Lichteinfall sowie Erregungs- oder Stresszustand. Gerät ein Hund in Panik, weiten sich seine Pupillen. Zudem klemmt er die Rute zwischen den Beinen ein, legt die Ohren an, die Hinterbeine knicken ein, oft zittert das Tier am gesamten Leib.

Starrer und fixierter Blick

Droht ein Hund einem anderen Lebewesen, so werden seine Pupillen klein. Die Augen wirken durch die angespannten Lider insgesamt kleiner. Der starre Blick hat den Zweck, das Gegenüber einzuschüchtern. Meist runzelt der Hund zudem den Nasenrücken, sein Körper ist angespannt und die Rute zeigt steif nach oben. Das Fell kann entlang des Rückgrades aufgestellt sein, die Ohren sind nach vorne gerichtet. Oft ist diese Körperhaltung mit Knurren verbunden und im schlimmsten Fall zeigt der Hund seine Zähne. Mit dieser Drohhaltung will das Tier damit vermitteln: “Leg dich nicht mit mir an und komme nicht näher.”

Weiche Augen

Die Augen sind nicht ganz geöffnet, der Hund blinzelt zwischendurch. Die gesamte Körpersprache und die Mimik sind neutral und entspannt. Hunde mit diesem Blick sind zufrieden mit sich und der Welt, von ihnen geht absolut keine Gefahr aus.

Aufgerissene Augen

Wenn Hunde stark gestresst oder verängstigt sind, reißen sie die Augen weit auf. So zum Beispiel, wenn sie sich im Konflikt mit anderen Hunden befinden, die ihnen Angst machen. Um das Gegenüber zu beschwichtigen, reißen Hunde in dieser Situation zusätzlich das Maul weit auf.

Kurzes Wegsehen

Wenn ein Hund während einer Begegnung mit einem anderen Lebewesen kurz wegsieht, so kann dies ein Beschwichtigungssignal sein. Der Hund will einem anderen damit vermitteln, dass er nichts Böses will.

Erhobenen Kopf wegdrehen

Dreht ein Hund zum Beispiel während des Spiels mit einem anderen seinen hoch erhobenen Kopf weg, als ob er plötzlich etwas anderes interessanter fände, dann möchte er das Spiel abbrechen. Eventuell weil es ihm zu ungestüm wurde oder weil er eine Verschnaufpause benötigt.

Blickkontakt vermeiden

Vermeidet der Hund den Blickkontakt und hält den Kopf gesenkt, legt die Ohren zurück, blinzelt und leckt vielleicht seine Lippen, so drückt er damit Unbehagen und Schüchternheit aus. Er will damit sein Gegenüber milde stimmen.


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Demenz bei Hunden nimmt zu

Nicht nur Menschen können an Demenz erkranken, sondern auch unsere Vierbeiner. Erfahre jetzt, was die Symptome sind und vieles mehr!

demenz

Die Lebenserwartung unserer Hunde steigt – zum Glück, doch auch Krankheiten wie Altersdemenz treten dadurch vermehrt auf. Eine Diagnose zu stellen ist jedoch nicht immer ganz einfach und auch Therapiemöglichkeiten sind nur begrenzt vorhanden. Wir möchten Dir deshalb die Symptome von Demenz und auch mögliche Therapieansätze aufzeigen.

Altersdemenz besonders häufig bei mittelgroßen Rassen

Im Gegensatz zu Zwergrassen, die ja immer schon sehr alt wurden, hat sich die Lebensspanne mittelgroßer Rassen mit einem Körpergewicht von 20 bis 25 kg ganz offensichtlich verlängert. Sie werden heute deutlich älter als vor zwanzig Jahren, und sie leiden deutlich häufiger an Demenz als sehr große oder sehr kleine Rassen – und dies sowohl im mittleren wie auch im hohen Lebensalter. Die höchste Anzahl an Demenzerkrankungen findet man jedoch bei Hunden, die älter als zwölf Jahre sind.

Krankheitsverlauf ähnlich wie bei menschlicher Demenz

Genau wie beim alten Menschen werden auch beim alten Hund die ersten Symptome der Demenz meist übersehen, da zu Beginn nur episodenhaft Probleme auftauchen. Anfangs sind es Kurzepisoden, dann längere Zeitspannen, bis schließlich die dauerhafte Demenz eintritt. Dieser schleichende Prozess kann sich über viele Monate bis wenige Jahre hinziehen. Und obwohl es schon vorher Anzeichen für Demenz gab, die nur nicht so interpretiert wurden, fällt die senile Demenz dem Tierhalter ganz plötzlich auf – gerade so, als wäre sie von einem Tag auf den anderen entstanden.

Anzeichen bei Demenz

Es beginnt häufig mit Situationen, in denen der Hund nicht die erwartete Reaktion zeigt – sei es auf einen Befehl oder auf einen anderen äußeren Reiz. Es sind dies Situationen, in denen man den Eindruck hat, dass sich der Hund nicht auskennt und kurzfristig desorientiert ist. Der Vierbeiner erkennt Personen oder Gegenstände nicht und weiß nicht, wo er sich befindet. Ebenso ändert sich beim dementen Hund der Wach-Schlaf-Rhythmus. Dem Tierhalter fällt auf, dass der Hund tagsüber immer mehr schläft, aber in der Nacht häufig wach ist.

Lebensweise der Hunde beeinträchtig Demenz

Lebenslange falsche Ernährung ist ein wichtiger, oft unterschätzter Faktor bei der Entstehung von Demenz. Auch die Lebensweise spielt eine Rolle: Hunde, die viel Bewegung machen und geistig von ihren Besitzern gefordert werden, sind weniger gefährdet an Demenz zu erkranken. Es ist allgemein bekannt, dass Menschen, die bis ins hohe Alter geistig aktiv sind und sei es nur durch Kreuzworträtsel lösen, seltener dement werden. Bei Hunden kann man denselben Effekt erreichen, indem man das Gehirn, durch geistige Forderung in Form von Training oder Suchspielen aktiviert. Durchblutungsfördernde Medikamente und ein ausgewogenes Trainingsprogramm können das Fortschreiten der Demenz verzögern.

Mögliche Therapieansätze

Wird eine Demenzerkrankung beim Hund festgestellt, muss mit der Therapie so bald wie möglich begonnen werden. Besitzer sollten bereits zu Beginn wissen, dass es sich dabei um eine unheilbare Erkrankung handelt und therapeutische Maßnahmen meist nur eine Verlangsamung des Erkrankungsprozesses bewirken. Nur in Einzelfällen werden begrenzte Verbesserungen der Symptome erzielt. Dabei können folgende 3 Maßnahmen ergriffen werden:

  • Verhaltenstherapeutische
  • Diätetische und
  • Pharmakologische Maßnahmen

Am besten besprichst du dies aber vorher mit Deinem Tierarzt.

Sicherheit trotz Demenz mit dem Fortlauf-Schutz

Die Demenzerkrankung beim Hund macht sich durch verschiedene Symptome bemerkbar. Ist jedoch die Diagnose eindeutig und der Vierbeiner leidet an Demenz, wird es auch beim Besitzer Zeit für ein Umdenken. Denn was passiert, wenn der eigene Hund aufgrund seiner Erkrankung von Zuhause wegläuft und nicht mehr zurückfindet? Diese und ähnliche Situationen gehören leider zum Alltag von demenzkranken Vierbeinern. Mit dem Fortlauf-Schutz der TIERFREUNDE ÖSTERREICH ist Dein Tier sicher! Alle nötigen Daten zum schnellen Heimbringen Deines vermissten Tieres befinden sich in der gut sichtbaren SOS-Halsbandhülse. Im Notfall kann die 24h-Notruf-Hotline sofort verständigt und Dein Tier sicher nach Hause gebracht werden. Der Fortlauf-Schutz ist kostenlos in der Mitgliedschaft für nur €39,60 im Jahr enthalten. Auch wenn Demenz eine unheilbare Krankheit ist, haben unsere Vierbeiner genauso das Recht dazu, den Rest ihres Lebens glücklich und zufrieden bei ihren Liebsten zu verbringen.


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Freigängerkatzen und ihre Rechte!

Freigängerkatzen und Nachbarschaftsrecht – ein Thema, das viele Katzenhalter und ihre Nachbarn im Alltag beschäftigt. Leider kommt es immer wieder zu Streit, wenn Samtpfoten über die eigenen Grundstücksgrenzen hinaus auf Wanderschaft gehen. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH klären Euch über die aktuelle Rechtslage auf.

Freigängerkatzen

Kot im Sandkasten, Kratzer im Autolack, Schäden an Pflanzen – Freigängerkatzen sind nicht überall gern gesehene Besucher. Katzen bleiben nur selten innerhalb des eigenen Gartenzauns, aber geduldet werden müssen sie trotzdem, sofern alles im Rahmen bleibt. Wenn Haustiere Nachbarschaftskonflikte auslösen, ist die rechtliche Situation oft unklar. Landet ein Fall wirklich vor Gericht, kommt es immer auf die besonderen Umstände des jeweiligen Falles an. Die Rechtslage zum Thema ist leider ziemlich schwammig, sodass es meist auf den Einzelfall ankommt.

Freigängerkatzen müssen grundsätzlich geduldet werden

Gerade in Gebieten mit Vorortcharakter, also z.B. in Reihenhaussiedlungen, muss man tolerieren, dass Katzen nicht nur in der Wohnung gehalten werden, sondern auch ins Freie dürfen und dabei das Nachbargrundstück betreten. Angelehnt an die deutsche Rechtsprechung könnte es auch hierzulande heißen: Man muss das Betreten seines Grundstücks durch maximal zwei Katzen “pro Nachbar“ dulden.

Gegenseitige Rücksichtnahme

Die Duldungspflicht ergibt sich aus der sogenannten gegenseitigen Rücksichtnahmepflicht. Danach soll sich jeder so verhalten, dass ein Miteinander möglich ist. Inwieweit die Anzahl der Katzen größer sein kann, hängt vom Einzelfall ab. Die Duldungspflicht endet jedoch dann, wenn diese dem Nachbarn nicht mehr zugemutet werden kann, wenn also beispielsweise eine Katze in seinem Garten die Goldfische aus dem Teich fängt. Pauschalurteile fallen schwer, da die Meinungen darüber, was eine wesentliche und eine unwesentliche Beeinträchtigung und was ortsüblich und was ortsunüblich ist, mitunter stark auseinandergehen können. Im Zweifel muss das Gericht darüber entscheiden, was noch im Rahmen und was zu viel ist. Besser ist es, wenn sich alle Parteien außergerichtlich einigen und einen Kompromiss im Sinne der Katze finden.

Ohne Beweis kein Schadenersatz

Grundsätzlich haftet der Tierhalter für alle Schäden, die sein Haustier verursacht – etwa Kratzer auf der Motorhaube, die besonders im Winter, wenn von ihr noch Wärme ausgeht, ein gern genommener Platz zum Schlafen und Dösen ist. Allerdings besteht hier immer eine Beweispflicht des Geschädigten. So muss der Autobesitzer beweisen, dass es die Katze des Nachbarn war, die das Auto zerkratzt hat. Oft ist der Beweis in solch einem Fall nur schwer vorzubringen, da Fotos oder Zeugenaussagen nicht immer gegeben sind.

Nachbarschaftsstreit vermeiden: Dies können Katzenhalter tun

Wenn Du eine Freigängerkatzen besitzt, solltest Du so gut es geht ein Auge auf sie haben. Wenn Du zum Beispiel siehst, dass Deine Samtpfote in den Sandkasten des Nachbarn macht, oder sich gemütlich auf dessen Auto niederlässt, solltest Du eingreifen. In besonders brenzligen Nachbarschaftsverhältnissen kann ein Katzenzaun dafür sorgen, dass Deine Mieze auf dem eigenen Grundstück bleibt. Grundsätzlich ist eine offene und konstruktive Kommunikation mit den Nachbarn immer der richtige Weg. Wenn ein Nachbar Probleme mit Deiner Freigängerkatze hat, solltet Ihr gemeinsam einen Kompromiss finden, um einen handfesten Rechtsstreit zu vermeiden. Wichtig ist es, dass jede Partei die andere ernst nimmt und gemeinsam an einer Lösung gearbeitet wird, mit der auch die Katzen leben können.


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Was bewirkt die Zeitumstellung bei Tieren?

Bald ist es wieder soweit und es wird wieder an der Uhr gedreht. Die Mehrheit hat sich bei der Umfrage zwar kürzlich gegen eine Zeitumstellung entschieden, doch wann es dazu kommen wird ist noch ungewiss. Auch unsere Tiere würden dagegen stimmen, wenn sie könnten.

Zeitgefühl

Das Ergebnis der EU-Befragung über ein Ende der Zeitumstellung in Europa ist offenbar sehr deutlich ausgefallen. Ein offizielles Resultat hat die EU nach Ende der Online-Umfrage nicht bekanntgegeben, aber anscheinend haben sich mehr als 80% der Befragten für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen.

Die innere Uhr der Tiere

Inwiefern Tiere über ein echtes Zeitgefühl verfügen ist nicht so einfach zu beantworten, da die entsprechenden Kommunikationskanäle fehlen, um sich mit dem Menschen über zeitliche Belange auszutauschen. Somit liegt es einzig beim Menschen, durch beobachtende Studien herauszufinden, welches Verhalten lediglich auf biologische Rhythmen und was auf eine echte Zeitwahrnehmung beruht. Mit Sicherheit besteht das so genannte Zeitgefühl bei vielen Tieren ebenso wie beim Menschen. Doch das heißt nicht, dass unsere Lieblinge die Uhr deuten können und ihren Alltag minutengenau timen. Aber das konnten auch die frühen Vorfahren der Menschen nicht und wussten doch instinktiv, wann was zu tun war.

Haustiere sind lernfähige Gewohnheitstiere

Unsere Vierbeiner merken sich stets wiederkehrende Aktivitäten und können diese mit gleichzeitig auftretenden Ereignissen in Verbindung bringen. Der Wecker läutet, das Licht geht an, Kaffeegeruch liegt in der Luft, jetzt dauert es nicht mehr lange bis der Napf gefüllt ist. Doch weder nachtaktive Hamster, noch tagaktive Hunde richten sich ausschließlich nach Sonnenauf- oder Sonnenuntergang. Nur bei Kanarienvögeln und Sittichen tickt die innere Uhr tatsächlich im Hell-Dunkel-Takt. Geht das Licht aus und sei es nur wegen eines Tuches über dem Käfig, herrscht Ruhe hinter Gitter.

Woher kommt das Zeitgefühl der Tiere?

Tiere haben wie wir Menschen eine innere Uhr, die durch Stoffwechselvorgänge und Hormonschwankungen gesteuert ist. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Hormon „Melatonin“. So beeinflusst der Hell-Dunkel-Rhythmus die Ausschüttung dieses Schlafhormons, das vermehrt bei Dunkelheit produziert wird, denn es senkt die Aktivität und macht müde. Durch die innere Uhr werden die Stoffwechselvorgänge im Tagesablauf gesteuert, um z.B. die Verdauung vor allem in die Ruhephasen zu verschieben.

Jetlag durch die Zeitumstellung

Wenn Tiere also ein Zeitgefühl besitzen, wie reagieren sie dann auf die Zeitumstellung, die bald auf uns zukommt? Den Beweis, dass die Zeitumstellung sie belastet, liefern ja bekanntlich Kühe, die an fixe Fress- und Melkzeiten gewöhnt sind. Viele von ihnen geben unmittelbar nach einer Umstellung auf Sommer- oder Winterzeit weniger Milch.
Während Wildtiere die Umstellung problemlos wegstecken, sind Haustiere, die an unseren zeitlichen Rhythmus angepasst leben, sehr wohl betroffen. Denn Zeitumstellungen sind für Tiere genauso belastend wie Flugreisen. Der biologische Rhythmus benötigt einige Tage, um sich neu einzustellen. Unruhe, Schlafstörungen und Stress können daraus erfolgen. Bei sensiblen Tieren macht sich dann echter Jetlag bemerkbar, weshalb man Langstreckenflüge den Haustieren nur im Notfall zumuten sollte.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaf

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Farben oder schwarz-weiß und wie scharf sehen Hunde wirklich?

Die Welt einmal mit den Augen unseres Hundes sehen zu können, das wäre für uns in so vieler Hinsicht spannend. Wie Hunde aber wirklich sehen, ob in Farbe, scharf oder unscharf – das muss nicht länger ein Rätsel bleiben.

Sehverhalten

Der Großteil unserer Hunde ist normalsichtig und im Gegensatz zum Menschen ist die Fehlsichtigkeit nur sehr gering. Untersuchungen haben gezeigt, dass nur 8% der Hunde weitsichtig sind. Fehlsichtigkeit wurde vor allem bei Australian Shepherds, Alaskan Malamutes und Bouvier des Flandres gefunden. Kurzsichtigkeit konnte hingegen bei 25% der Hunde fest gestellt werden. Häufig ist Kurzsichtigkeit bei Rottweilern, Collies, Miniatur Schnauzer, Toy Poodlen und Labrador Retriever zu sehen. Dennoch kann die Kurzsichtigkeit im Alter zunehmen, und es hängt auch davon ab, ob ein Hund eher im Freien oder in einer Wohnung gehalten wird – Wohnungshunde neigen eher dazu.

Wenn Bewegung reinkommt

Objekte, die sich bewegen, erregen bei unseren Vierbeinern mehr Aufmerksamkeit und werden via Netzhaut und Gehirn schneller oder besser wahrgenommen als starre Personen. Diese Eigenschaft machen sich Beutetiere zu Nutze. Wenn zum Beispiel ein Reh einen Hund in der Ferne wahrnimmt, bleibt es sofort wie angewurzelt stehen, weil es somit vom Hund viel schwerer gesehen werden kann. Sobald es die Flucht ergreift, kann der Hund es viel besser visualisieren und die Verfolgung aufnehmen.

Vorteile bei Finsternis

In der Nacht sind uns Hunde in punkto Sehfähigkeit weitaus überlegen. Einerseits haben Hunde mehr Stäbchen-Zellen in der Netzhaut, die für das Hell-Dunkel-Sehen verantwortlich sind, und andererseits besitzen sie ein „Tapetum lucidum“. Dieses Tapetum wirkt wie ein Reflektor und verbessert das Sehen in der Dunkelheit deutlich. Die reflektierende Schicht befindet sich hinter oder inmitten der Netzhaut des Auges. Dadurch können Hunde auch bei sehr schlechten Lichtverhältnissen noch etwas erkennen. So sehen Hunde bei Tag und bei Nacht eigentlich gleich gut.

Sehtest mittels Retinoskopie

Sehtests gestalten sich bei unseren vierbeinigen Begleitern schwieriger als in der Humanmedizin, da der Hund die Buchstaben und Zahlen nicht von der Tafel ablesen kann, also keine subjektiven Angaben möglich sind. Aber die Retinoskopie ist ein Verfahren zur Messung der Brechkraft des Auges, das auch bei Kleinkindern angewendet wird und bietet auch beim Hund die Möglichkeit, eine Fehlsichtigkeit zu diagnostizieren. Obwohl dieses Verfahren nicht jeder niedergelassene Tierarzt durchführen kann, gibt es doch schon viele Tierkliniken mit Fachtierärzten für Augenheilkunde, die Sehtests für Hunde mittels Retinoskopie anbieten.

Wenn Farben ins Spiel kommen

Ein sehr deutlicher Unterschied zum Menschen dürfte das fehlende Differenzieren zwischen Farben mit langen und mittleren Wellenlängen sein, die dem Menschen als gelb-grün, gelb, orange und rot erscheinen. Einem Blindenführhund ist es nicht möglich, nur anhand der Farben die Signale einer Verkehrsampel richtig zu interpretieren. Er zieht dazu vermutlich andere Parameter wie Position oder unterschiedliche Helligkeit der Signale heran. Allerdings können Hunde verschiedene Grautöne wesentlich besser differenzieren als wir Menschen.

Zusammenfassend kann gesagt werden, dass Fehlsichtigkeit bei Hunden eine wesentlich geringere Rolle spielt als beim Menschen, aber es sollte nicht vergessen werden, dass die Wahrnehmung von Farben und Bewegung eine andere ist als bei uns Zweibeinern. Und Hunde haben uns gegenüber einen großen Vorteil: Sie können visuelle Defizite hervorragend durch Geruch- und Gehörsinn kompensieren.


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