99% aller Verkehrsunfälle, an denen Hunden beteiligt sind, passieren durch menschliches Fehlverhalten. Neben einer guten Absicherung, für den Fall der Fälle, liegt es vor allem am Hundebesitzer sich vorrausschauend und sicher im Straßenverkehr mit dem Hund zu bewegen. Mit ein paar einfachen Verhaltensregeln und Sicherheitsvorkehrungen für Hundebesitzer und Hund können Unfälle ganz einfach vermieden werden.
Menschen lernen bereits im Kindesalter, wie man sich im Straßenverkehr richtig verhält. Ein Hund, auch wenn er trainiert und gut erzogen ist, kann Gefahren und richtiges Verhalten im Straßenverkehr nicht einschätzen und dieses auch nur bedingt erlernen. Sein Verhalten ist instinktiv, denn er nimmt seine Umgebung anders wahr, als wir Menschen es tun. Zu aller erst ist der Hund ein Bewegungstier. Besonders hervorzuheben ist sein ausgeprägter Geruchssinn. Zudem kann er Personen, Tiere und Gegenstände an der Charakteristik ihrer Bewegungen erkennen. Ruhende Objekte in der Ferne sind für den Hund schwer zu erkennen und ziehen seine Konzentration und Sinnesleistung nicht auf sich. Ein heranfahrendes Fahrzeug, das seine Form kaum verändert, nimmt ein Hund also auch zu wenig wahr. Zudem kann er das Ausmaß der Geschwindigkeit des Fahrzeugs mit seinen Sinnen schwer einschätzen. Die Gefahr ist ihm deshalb oft nicht bewusst. Das Tier stößt unbewusst an seine Wahrnehmungsgrenzen. Sein Verhalten in so einer Situation ist von Instinkten gesteuert. Dies kann Unfälle durch Fehlverhalten verursachen.
Hundehalter sollten aus diesem Grund folgende Vorkehrungen treffen, wenn sie sich mit ihrem Hund im Straßenverkehr bewegen:
- Im unmittelbaren Straßenverkehr sollte keine lange Laufleine verwendet werden. Das führen an der kurzen Leine stellt sicher, dass der Hund im Eingriff-Bereich des Hundebesitzers bleibt.
- Vor dem Gang auf die Straße sollte das Halsband und die Leine noch einmal zusätzlich überprüft werden, ob sie richtig verschnallt sind.
- Vor allem im Herbst und im Winter und in der Dunkelheit sollten ohne Ausnahme Halsbänder, Leinen oder Brustgeschirr mit Reflektoren verwendet werden oder damit ausgestattet werden.
- Hunde, die sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite befinden, nie herbeirufen
- Herankommende Hunde, Katzen, Vögel, Kinder, Radfahrer, Jogger, Spaziergänger, Artgenossen oder dem Hund bekannte Personen können den Hund aus der Ruhe bringen und ihn dazu verleiten hinterher oder entgegen zu laufen, hier sollte man am aller meisten auf die Bewegung des Hundes achten, um schnellstmöglich reagieren zu können
- Welpen und auch erwachsene Hunde werden irritiert, wenn der Verkehr sich hinter ihrem Rücken abspielt. Wenn es möglich ist, sollte man dem Verkehr entgegen gehen.
Voraussetzung für ein sicheres Bewegen im Straßenverkehr, neben dem aufmerksamen und richtigen Verhalten des Hundebesitzers, ist ganz klar die Erziehung des Hundes. Diese sollte idealerweise bereits im Welpenalter beginnen. So wie Kinder bereits im Kindergarten Verkehrserziehung erhalten, muss auch ein Hund schonend und langsam mit dem Straßenverkehr und Faktoren, wie Lärm, hektische Menschenmassen, Fahrzeuge, Baustellen usw. vertraut gemachte werden. Auch erwachsenen Hunden tun regelmäßige Hundetrainings gut. Sie wirken sich zudem erfrischend auf die Beziehung zwischen Hundehalter und Hund aus und tragen zu einer positiven Weiterentwicklung des Charakters und des Verhaltens des Hundes bei. Das richtige Verhalten im Straßenverkehr kann dabei spielerisch geübt und unter professioneller Aufsicht erlernt und gefestigt werden. Zahlreiche Hundeschulen bieten spezielle Trainings in diesem Bereich an.
Hunde in öffentlichen Verkehrsmittel transportieren
Das Mitfahren von (ungefährlichen) Tieren ist in fast allen öffentlichen Verkehrsmitteln gestattet. Hunde, die nicht auf dem Schoß des Besitzers sitzen können, benötigen in den meisten Fällen eine eigene Fahrkarte. Dies muss in jedem Fall vor der Benutzung von Bus oder Bahn abgeklärt werden. Die jeweiligen Beförderungsbedingungenen für Tiere müssen öffentlich vom jeweiligen Verkehrsbetrieb ausgeschrieben sein. Meistens sind die wichtigsten Informationen auf der Website oder in Infobroschüren zu finden. Voraussetzung für den Transport eines Tiers mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist, dass Verletzungen von Personen oder Beschädigungen und Verunreinigungen von Gegenständen während der Fahrt ausgeschlossen werden können. In der Regel gilt deshalb eine Maulkorb- und/oder Leinenpflicht.
Wenn dann doch einmal etwas passiert… Vorsorge zählt!
Bei einem Unfall kommen viele Faktoren zusammen. Auch wenn man sich als Hundebesitzer mit seinem Hund im Straßenverkehr zu 100% korrekt verhält, kann trotzdem ein Unfall passieren.
Sollte der Hund am Unfall Schuld tragen, sind Hundebesitzer in jedem Fall gut beraten, wenn eine Hundehaftpflicht-Versicherung abgeschlossen wurde. Diese kann finanziell entstandene Schäden abdecken, für die ansonsten der Hundehalter aufkommen muss.
Sollte der Hund in den Unfall verwickelt sein und sich dabei verletzen, kann eine Hunde-Krankenversicherung dem Hundehalter eine finanzielle Stütze sein. Tierarzttermine, Operationen, Tierklinikaufenthalte und Behandlungen kosten Geld. Das Ausmaß ist von Verletzung zu Verletzung verschieden und kann in den meisten Fällen schwer abgeschätzt werden. Ebenso wenig können Folgeschäden vorausgesagt werden. Diese unerwarteten Umstände können mit der jeweils passenden Hunde-Krankenversicherung abgesichert werden.
Übung und regelmäßiges Training können den Hund an das richtige Verhalten im Straßenverkehr gewöhnen. Trotzdem sollte man dem Hund nicht Aufmerksamkeit, Wahrnehmung und Bewusstsein eines Menschen zutrauen und vorrauschauend für ihn mitdenken. Als Hundehalter trägt man diese Verantwortung für seinen Schützling in jeder Situation mit. Die Tierfreunde Österreich unterstützen alle Hundehalter mit wertvollen Tipps im Alltag. Jetzt Mitglied werden!
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
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