Tiere in die Demenzpflege zu integrieren, kann einen wertvollen Beitrag leisten und zum Leben der Menschen mit Demenz positiv beitragen. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben sich hierzu für Euch schlau gemacht.
Zu den alternativen Methoden, die bei einer Demenzerkrankung eingesetzt werden können, zählt auch die tiergestützte Therapie. Speziell ausgebildete Therapiehunde oder andere therapeutisch, eingesetzte Tiere, wie beispielsweise Pferde oder Vögel, sollen bei Verhaltens- und psychologischen Symptomen der Demenz den Patienten beistehen. Dabei geht es besonders um Ängste, Depressionen, Aggressivität oder starke Unruhe.
Neue Studie über die Auswirkung von Tieren auf Demenzkranke
In einer systematischen Studie ermittelten US-amerikanische Experten, wie sich solche Tiertherapien zur Unterstützung bei Demenzerkrankungen auswirkten. Dazu suchten sie nach veröffentlichten Studien in medizinwissenschaftlichen Datenbanken. Insgesamt konnten nach Durchsicht der Studienlage, 32 Untersuchungen zusammen analysiert werden. Ein Großteil der Untersuchungen setzte Hunde zur Therapie ein. In 15 der Studien wurden Unruhe (Agitation) und Aggression als Symptome der Demenzerkrankung untersucht. Unruhe tritt bei einer Demenzerkrankung häufig auf. Besonders am späten Nachmittag bzw. frühen Abend, werden die Betroffenen häufig unruhiger. Solche Symptome verbesserten sich allerdings mit dem Einsatz von Therapietieren in neun von 15 Studien. In elf Studien waren die Menschen mit Demenzerkrankung sozial interaktiver, wenn sie an Interventionen mit einem Tier teilnahmen.
Welche Auswirkungen haben Tiere auf demenzkranke Menschen?
Positive Effekte der tierischen Unterstützung wurden auch in Bezug auf die Lebensqualität, körperliche Aktivität und in der Nahrungsaufnahme (Appetit) gesehen. In manchen Fällen schienen sich die Interventionen positiv auf depressive Symptome auszuwirken. Zusammenfassend zeigte die Analyse der bisherigen Studienlage deutlich positive Effekte der tierischen Unterstützung: Besonders das Verhalten und psychische Symptome, aber auch die soziale Interaktion der Betroffenen wurden mithilfe der Tierinterventionen verbessert.
Tiere im Kontakt mit demenzkranken Menschen
Tiere urteilen, bewerten und kritisieren nicht – eine wichtige und rar gewordene Erfahrung für die Kranken. Und sie vermitteln bedingungslose Nähe und Zuwendung, emotionale Wärme, ermöglichen Körperkontakt und stärken so das Selbstwertgefühl des Kranken. Tiere sprechen Fähigkeiten der Kranken an, die von der Krankheit nicht oder nur wenig betroffen sind (sinnliche Erfahrungen, Gefühlserleben). Sie regen die Feinmotorik an (Streicheln), motivieren zu Bewegung und sind Gesprächsthema. Außerdem fördern sie die Kontaktaufnahme, Sprache und soziale Interaktion.
Tiere können die menschliche Zuwendung und Betreuung natürlich nicht ersetzen – aber gerade Demenzkranke profitieren von ihnen. Da sie die Bedürfnisse nach Nähe, Wärme, Anerkennung, Kontakt und Sinnfindung erfüllen können.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft