Die Sonne lässt bei uns in Österreich zwar noch auf sich warten, viele Haustierbesitzer planen aber bereits ihren wohlverdienten Sommerurlaub. Wer mit seinem Haustier verreisen will, muss sich gut vorbereiten. Aus diesem Grund widmen wir uns in den nächsten Wochen wieder dem Themen-Schwerpunkt Urlaub mit Haustieren. Viele Haustierbesitzer wollen auch im Ausland nicht mehr auf ihre Lieblinge verzichten. Soll der Hund oder die Katze in den Urlaub mitreisen, sind einige Vorkehrungen zu treffen, die einen angenehmen Aufenthalt möglich machen. Wichtig ist es, sich rechtzeitig um etwaige Impfungen, Entwurmungen und andere Maßnahmen zu kümmern. Welche Vorschriften und Bestimmungen besonders zu beachten ist verraten Euch die Experten der Tierfreunde Österreich im folgenden Beitrag.
Klimatische Verhältnisse
In den meisten Urlaubsländern erwarten Haustier und Haustierbesitzer andere klimatische Verhältnisse als in Österreich. Tiere reagieren auf das veränderte Klima sehr sensibel und fühlen sich schnell unwohl. In jedem Fall dauert es meist 1-2 Tage, bis sich die Tiere an die Temperaturen und an die Luftfeuchtigkeit gewöhnt haben. In dieser Zeit kann es vorkommen, dass das Tier müde und angeschlagen wirkt. Besonders ältere Tiere sollten in jedem Fall vor der Reise vom Tierarzt untersucht werden, ob ihnen solche Bedingungen zumutbar sind. Bei längeren Autofahrten sollte in jedem Fall eine Klimaanlage zur Verfügung stehen. Dennoch nicht komplett runterkühlen. Zimmertemperatur ist für Hund oder Katze am angenehmsten. Zudem sind regelmäßige Pausen zum Trinken und Beine vertreten einzuplanen.
Reisekrankheiten bei Haustieren
In vielen Ländern gibt es Krankheitserreger, die in unseren Breiten nicht vorkommen. Einige dieser Krankheiten sind sehr schwerwiegend und können tödlich enden. Aus diesem Grund ist es wichtig vor einer Reise den Hund oder die Katze gegen bekannte Krankheiten beim Tierarzt impfen zu lassen und auch vor Parasiten, die viele Krankheiten übertragen können, sollte man sein Haustier schützen. Außerdem sollte während und nach der Reise in regelmäßigen Abständen entwurmt werden. Zu den häufigsten Parasiten zählen:
- Babesiose
- Anaplasmen / Ehrlichien / Rickettsiena
- Herzwurm /Dirofilariosea
- Leishmaniose
In jedem Fall sollte vorab mit dem Tierarzt abgeklärt werden, bei welchen Parasiten im jeweiligen Urlaubsland Gefahr besteht.
Reisen innerhalb und außerhalb der EU
Wenn man mit Hund, Katze oder auch Kleintier innerhalb der EU verreisen will, gibt es Bestimmungen, die einzuhalten sind.
- Mikrochip: Das Haustier (Hund, Katze) muss mit einem Chip gekennzeichnet und somit amtlich gemeldet sein.
- Tollwut-Imfpung: Ab dem 3. Lebensmonat brauchen Haustiere eine Tollwut-Impfung. Die Impfung muss mindestens 21 Tage alt sein und darf nicht mehr als ein Jahr zurück reichen. (je nach Herstellerangaben)
- EU-Pass: Der EU-Pass gilt als eine Art Reisepass für das Haustier. Dieser kann vom Tierarzt ausgestellt werden. – Achtung rechtzeitig organisieren! Der EU-Pass setzt den Mikrochip voraus.
Wenn man mit dem Haustier außerhalb der EU verreisen will, gibt es zwei Möglichkeiten. Die Länder werden in Kategorien unterteilt:
- Länder mit EU-Abkommen: Drittländer mit den gleichen Bestimmungen wie für EU-Länder.
- Länder ohne EU-Abkommen: Die Rückreise nach Österreich ist nur möglich, wenn eine positive Tollwuttiter-Untersuchung vorliegt. Vor Abreise sollte man sich bei der Botschaft des Ziellandes über Bestimmungen genau informieren.
Sonderbestimmungen
Einige Länder haben Sonderregelungen (Norwegen und England), was die Einreise von Haustieren betrifft. Damit man mit einem Tier einreisen kann, muss zum Beispiel vor Antritt der Reise eine Zeckenprophylaxe und Entwurmung unternommen werden. Auskunft darüber, welches Land, welche Sonderbestimmungen hat, findet man beim Bundesministerium für Gesundheit.
Die Tollwuttiter-Untersuchung
Viele Länder verlangen für die Ein- oder Ausreise mit Haustier einen Tollwuttiter. Der positive Titer belegt, dass das Tier durch die Impfung noch ausreichend gegen Tollwut geschützt ist. Zur Bestimmung des Titers muss das Tier grund-immunisiert sein. Die Blutabnahme erfolgt ca. ein Monat nach der letzten Tollwut-Impfung. Voraussetzung für die Untersuchung ist, dass das Tier mit einem Mikrochip gekennzeichnet ist. Das Blut wird zum Test an ein Labor versendet. Für den Erhalt der Ergebnisse ist eine Woche einzuplanen. Ist der Titer ausreichend, wird der Befund in dem EU-Pass vermerkt. Es sind keine weiteren Blutabnahmen für zukünftige Auslandsreisen notwendig, wenn das Tier jährlich geimpft wird. Ist der Tollwuttiter zu gering, erfolgen eine weitere Impfung und eine weitere Blutabnahme, bis der Titer ausreichend ist.
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Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de