Warnung: Hasenpest bestätigt

Im Süden der Stadt Salzburg grassiert seit wenigen Wochen die Hasenpest. Alleine seit Anfang Mai wurde bei sieben toten Hasen die Infektionskrankheit nachgewiesen. Auch zwei Jäger haben sich inzwischen mit der Krankheit angesteckt.

Hasenpest

Alleine seit Anfang des Vormonats wurden sieben tote Hasen mit der Krankheit gefunden. Das sind gleich viele Fälle wie in den vergangenen fünf Jahren in ganz Österreich. Zurzeit sei die Seuche auf den Raum im Süden der Stadt Salzburg, Anif, Grödig und den nördlichen Tennengau begrenzt. Zwei Jäger haben im Halleiner Stadtteil einen toten Hasen gefunden und ihn anschließend untersucht. Dabei dürfte es zur Infektion gekommen sein, denn bereits am Tag danach bekamen die beiden Männer Fieber und Gliederschmerzen. Nach einer Behandlung mit Antibiotika klangen die Symptome ab, ein anschließender Bluttest ergab, dass sie sich mit dem Erreger der Hasenpest infiziert hatten.

Auch für Menschen gefährlich

Hasenpest ist eine Erkrankung, die Hasen und Nagetiere befällt, aber auch auf Menschen übertragen werden kann. Bei Hasen verläuft die Infektionskrankheit jedoch in den allermeisten Fällen tödlich. Durch Zecken oder andere blutsaugende Insekten können sich Menschen infizieren. Der Mensch ist für die Hasenpest empfänglich und kann sich auch etwa durch Hautwunden anstecken. Es sei auch eine durchaus ernstzunehmende Krankheit, von der es in Österreich seit 2009 bereits 42 Fälle gegeben habe. Deshalb warnen die Behörden: Die Infektion kann bei keiner oder verspäteter Behandlung sehr schwer verlaufen, wenn sie unbehandelt bleibt.

Ansteckung über Stechmücken möglich

Übertragen werden die Bakterien durch Schmierinfektion vor allem unter Hasen selbst, es kann aber auch eine Ansteckung über Stechmücken erfolgen. Infizierte Hasen verlieren das Fluchtverhalten und werden apathisch, sie verenden innerhalb von sieben bis zehn Tagen. Eine Impfung oder Bekämpfung gebe es nicht, die Seuche verebbe, wenn mehr Tiere verenden und es dadurch nicht mehr zur Übertragung kommt. Ein typisches Symptom ist bei den Tieren eine stark vergrößerte Milz.

Übertragung durch kleine Hautwunden

Die Übertragung auf Menschen erfolgt etwa durch kleine Hautwunden, wobei schon eine kleine Anzahl an Bakterien ausreicht. So dürfte es auch bei den Jägern im Tennengau gewesen sein. Manfred Berger, einer der beiden, sagte, er werde künftig Hasen nur mehr mit Handschuhen und Mundschutz untersuchen.

Vorsicht auch bei Hunden

Hunde können sich zwar nicht selbst mit der Hasenpest anstecken, aber bei Kontakt mit infizierten Hasen Überträger sein. Daher appellieren die TIERFREUNDE ÖSTERREICH: Führt Eure Hunde besonders im weitläufigen Gebiet um das Schloss Hellbrunn, im Süden der Stadt unbedingt an der Leine. Vermeidet auch jeden Kontakt zu verendeten oder offenkundig erkrankten Tieren. Wenn ihr einen Kadaver findet, muss dieser abtransportiert und zur weiteren Untersuchung gebracht werden. Außerdem ist das Gesundheitsamt oder die Berufsfeuerwehr zu verständigen.

Was ist Hasenpest? (Tularämie)

Tularämie ist eine Infektion, die durch das Bakterium Francisella tularensis (mit verschiedenen Unterarten) ausgelöst wird. Das Bakterium befällt vor allem wildlebende Hasen, Kaninchen und Nagetiere wie Mäuse, Ratten, Eichhörnchen und wird auch in Wasser und Erdreich gefunden. Gelegentlich wird die Tierkrankheit auf den Menschen übertragen (Zoonose). Eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung ist laut Fachleuten nicht bekannt. Gemeldete Tularämiefälle bei Menschen seien in Österreich häufig auf Kontakte mit Feldhasen oder Kadavern zurückzuführen.


Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert. Werde jetzt Mitglied unter https://www.tierfreunde.org/mitgliedschaft

Dieser Beitrag wurde unter Hunde, Kleintiere, Ratgeber, Tipps abgelegt und mit , , , , , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.