Die meisten Hunde lieben es, sich im Dreck und Schlamm zu wälzen. Was uns Menschen anekelt ist für manche Vierbeiner das pure Paradies. Aber warum ist das so? Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH haben nachgeforscht und sind auf Folgendes gestoßen.
Hunde haben einen anderen Geschmack als Menschen und zwar nicht nur was das Essen angeht. Auch die Vorstellungen von den verschiedenen Gerüchen, weichen deutlich voneinander ab. Hunde mögen beispielsweise Raumdüfte überhaupt nicht, da Ihre Nase von dem starken Aroma blockiert wird. Umgekehrt sehen wir den Duft der Dinge, in denen sich unser Hund wälzt, auch nicht als besonders angenehm an.
Tarnung gegenüber anderen Tieren
Es gibt für dieses spezielle Hundeverhalten verschiedene Hypothesen. So wird am häufigsten vermutet, dass Hunde den eigenen Geruch zu überdecken versuchen, damit sie sich geruchlich besser getarnt an ihre Beute heranschleichen können. Wenn der Hund nun nach Wildschwein oder Reh riecht, bekommt er das Beutetier vielleicht leichter zu fassen.
Kommunikation mit Artgenossen
Eine andere Theorie besagt, dass dieses Verhalten der innerartlichen Kommunikation dient. Der Hund kann durch den angenommenen Geruch vermitteln wo er war. Also nach dem Motto: „Riech an mir und du erfährst wo ich gewesen bin“. Das Aaswälzen kann jedoch auch als Gruppenzusammenhalt verstanden werden, um das Interesse an der eigenen Person zu wecken. Viele soziale Tiere streben einen Gruppengeruch an, um dadurch die Bindung zu anderen Artgenossen zu bestärken. Gut zu beobachten ist tatsächlich, dass Hunde, die sich vorher gewälzt haben und dann parfümiert zur Gruppe zurückkehren, intensiv berochen und bevorzugt umgarnt werden. Dadurch macht sich der einzelne Hund sehr interessant.
Nach dem Bad
Hunde wälzen sich ebenfalls in Kot oder anderen Dingen, um einen fremden Geruch loszuwerden. Wenn sie zum Beispiel zuvor mit einem stark parfümierten Shampoo gewaschen wurden, neigen sie dazu, den Duft schnell wieder loszuwerden. Der Hund zielt also darauf ab, den ekligen Geruch der alles andere überdeckt, schnell loszuwerden indem er sich wälzt. Deshalb sollten Hundeshampoos auch nicht stark parfümiert sein.
Einfach pure Freude
Der Hund liest und sieht mit der Nase. Was für uns die Augen sind, ist für ihn der Geruchssinn. Jeder Duft erzählt ihm eine neue Geschichte. Naheliegend ist, dass extreme Gerüche dem Hund ein wahres Festival an Eindrücken und Geschichten bietet. Es gilt daher, das ultimative Geruchsspektakel voll auszukosten und möglichst viel davon mitzunehmen.
Was kannst Du dagegen tun?
Zunächst einmal sei gesagt, dass das Wälzen der Hunde nicht unnatürlich oder besonders schlecht für sie ist. Wir selbst möchten es nur nicht, weil es unsere menschlichen Nasen beleidigt. Denn ein Hund der nach Kot stinkt, ist nun wirklich kein gern gesehener Gast im eigenen Zuhause. Als Hundehalter lernt man schnell, was die bevorzugten Objekte der Vierbeiner sind. Sei also aufmerksam und greife unverzüglich ein, bevor der Hund sich zu wälzen beginnt.
Auch im Alltag versuchen Hunde, uns ihren und sich unseren Duft anzueignen, indem sie sich an uns lehnen, um die Beine streichen oder ankuscheln. Wir können ganz einfach antworten, indem wir mit viel Körpereinsatz zurückschmusen.
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