Wer sich viel mit seinem Hund beschäftigt und ihn genau beobachtet, wird feststellen, dass er verschiedenste Belllaute von sich gibt. Diese deuten auf die unterschiedlichsten Bedürfnisse und Mitteilungen des Hundes hin. Ein Grund für die Experten der Tierfreunde Österreich, diese verschiedenen Arten des Bellens genauer unter die Lupe zu nehmen.
Hunde können über verschiedene Kanäle kommunizieren: Die Geruchsebene, die taktile Ebene (fühlbaren Körperkontakte), die optische Ebene (sichtbaren Gesten) und die akustische Ebene (hörbaren Signale). Bellen ist die häufigste Lautäußerung bei Hunden. Während die Wölfe, als Vorfahren unserer Vierbeiner, sich kaum durch Bellen verständigen, verständigen sich Hunde zu einem sehr großen Teil mit ihren Artgenossen über Bellen. Wenn Hunde bellen, entsteht ein Laut im Kehlkopf. Dafür muss der Kehlkopf groß genug und ausgeprägt sein. Der Kehlkopf der Urhunde war relativ flach, deshalb haben sich diese kaum über Bellen verständigt. Das Bellen ist bei jedem Hund nach Rasse, Alter und Größe unterschiedlich, dennoch lassen sich einige Gemeinsamkeiten erkennen. Wie viel ein Hund bellt hängt natürlich zu einem bedeutenden Teil von Rasse und Erziehung ab, aber ein Hund bellt nie grundlos. Bellen bei Hunden ist umwelt-, partner- und situationsabhängig. Es gibt verschieden Arten von Bellen und mit jedem einzelnen Belllaut, will der Hund etwas ausdrücken und mitteilen.
- Aufforderungsbellen: Ist gekennzeichnet durch viele kurze, lautstarke und hohe Belllaute aufeinanderfolgend. Der Hund wird nicht aufhören, bis er Aufmerksamkeit bekommt. Will er spielen, so hüpft er gleichzeitig um einen herum und verdreht dazu den Kopf.
- Begrüßungsbellen: Der Hund gibt ein- bis zweimal ein Belllaut in mittlerer bis hoher Tonlage von sich und hört erst auf, wenn die Begrüßung erwidert wird. Junge Hunde neigen auch dabei zu springen und zu tanzen, wenn sie zur Begrüßung bellen.
- Belästigungsbellen: Einmaliges kurzes und tiefes Bellen. Signalisiert zum Beispiel: “Bitte nicht am Schwanz ziehen.“ oder „Fass mir nicht auf den Bauch.“
- Wachsamkeitsbellen: Der Hund warnt durch kurzes, abgehacktes und tiefes Bellen vor einer drohenden Gefahr.
- Warnbellen: Gefahr scheint sich zu nähern, der Hund reagiert darauf mit einem kurzen „Wuffen“ und anschließendem drei- bis viermaligen Bellen in mittlerer Tonlage. Der Körper des Hundes ist aber entspannt.
- Alarmbellen: Gekennzeichnet durch viele schnelle Laute in mittlerer Tonlage. Das Tier reagiert aufgeregt und kann nicht ruhig bleiben.
- Kampfbellen: Der Hund knurrt, fletscht die Zähne und bellt kurz und tief.
Hundebesitzer spüren meist ganz genau, was ihnen ihr Hund mitteilen möchte. Manche Hunde bellen oft sehr viel und laut, weil sie besonders aufgeregt sind. Dadurch fühlen sich unmittelbare Mitmenschen oft gestört. Viele berufen sich dabei auf das Gesetzt der öffentlichen Ordnung. Verwaltungsgerichtshof äußert sich folgendermaßen dazu: „Es ist eine solche Verwahrung des Hundes erforderlich, dass Menschen, die nicht im selben Haushalt wohnen, durch das Bellen nicht unzumutbar belästigt werden.“ Aus diesem Grund sollte man versuchen die Bedürfnisse und Mitteilungen, die der Hund durch Bellen seinem Besitzer kommuniziert, richtig zu deuten und zu verstehen und in jedem Fall richtig reagieren. Dafür kann auch ein Hundetrainer hinzugezogen werden.
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