Vorweg ist zu nehmen, kein Hund bellt ohne Grund. Es gibt immer eine Ursache. Wenn der Hund zu oft oder zu viel bellt, sollte man etwas unternehmen, denn das ist für Hundebesitzer, Hund und das unmittelbare Umfeld nicht gut. Oft kann es sogar zum Problem werden. Doch was hat das Bellen eines Hundes zu bedeuten und was sollte man machen, wenn der Hund nicht mehr zu bellen aufhört? Die Experten der Tierfreunde Österreich klären auf.
Die meisten Hundebesitzer, die ihren Hund gut kennen, wissen genau, was ihr Hund ihnen mitteilen möchte. Er kommuniziert nämlich nicht nur über Laute, wie zum Beispiel Bellen oder Jaulen, sondern auch über seine Körpersprache. Es gibt Rassen die Bellen häufiger als andere. Spitze, Jack Russel Terrier, Beagle und Langhaarcollies bellen häufiger. Hingegen eine Französische Bulldoge oder ein Mops weniger. Wenn Hunde bellen, entsteht ein Laut im Kehlkopf. Dafür muss der Kehlkopf groß genug und ausgeprägt sein. Der Kehlkopf der Urhunde war relativ flach, deshalb haben sich diese kaum über Bellen verständigt. Das Bellen ist bei jedem Hund nach Rasse, Alter und Größe unterschiedlich. Doch was hat es genau zu bedeuten?
- Aufforderungsbellen: Ist gekennzeichnet durch viele kurze, lautstarke und hohe Belllaute aufeinanderfolgend. Der Hund wird nicht aufhören, bis er Aufmerksamkeit bekommt. Will er spielen, so hüpft er gleichzeitig um einen herum und verdreht dazu den Kopf.
- Begrüßungsbellen: Der Hund gibt ein- bis zweimal ein Belllaut in mittlerer bis hoher Tonlage von sich und hört erst auf, wenn die Begrüßung erwidert wird. Junge Hunde neigen auch dabei zu springen und zu tanzen, wenn sie zur Begrüßung bellen.
- Belästigungsbellen: Einmaliges kurzes und tiefes Bellen. Signalisiert zum Beispiel: “Bitte nicht am Schwanz ziehen.“ oder „Fass mir nicht auf den Bauch.“
- Wachsamkeitsbellen: Der Hund warnt durch kurzes, abgehacktes und tiefes Bellen vor einer drohenden Gefahr.
- Warnbellen: Gefahr scheint sich zu nähern, der Hund reagiert darauf mit einem kurzen „Wuffen“ und anschließendem drei- bis viermaligen Bellen in mittlerer Tonlage. Der Körper des Hundes ist aber entspannt.
- Alarmbellen: Gekennzeichnet durch viele schnelle Laute in mittlerer Tonlage. Das Tier reagiert aufgeregt und kann nicht ruhig bleiben.
- Kampfbellen: Der Hund knurrt, fletscht die Zähne und bellt kurz und tief.
Wenn Hundebellen zum Problem wird
Aber was tun, wenn die Ursache für das ständige Bellen des Hundes nicht zu erkennen ist und er nicht mehr aufhört? Das kann durchaus zum Problem werden. Es gibt zwar kein direktes Gesetz, das das “Bellen” eines Hundes unterbinden könnte, dennoch heißt es:
„Es ist eine solche Verwahrung des Hundes erforderlich, dass Menschen, die nicht im selben Haushalt wohnen, durch das Bellen nicht unzumutbar belästigt werden.“
Im Ernstfall kann dies dem Hundehalter zur Last gelegt werden. Deshalb sollte man in Fällen von Problembellen richtig reagieren. Sollte sich an der Situation nichts ändern, kann auch ein Hundetrainer oder ein Tierarzt, der auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist hinzugezogen werden. Dieser erstellt einen genauen Plan und nach 1-2 Wochen, sollte sich das Bellen des Hundes normalisiert haben.
Die Gründe für häufiges Bellen sind unterschiedlich, wenn der Hund zum Beispiel zu lange alleine gelassen wird, fängt er an ununterbrochen zu bellen. Das liegt daran, dass er geistig und körperlich unterfordert ist, wenn er den ganzen Tag alleine in der Wohnung oder im Haus (auch wenn ein Garten vorhanden ist) verbringt und niemand sich mit ihm beschäftigt. Da sich das aber 24 Stunden am Tag nicht arrangieren lässt, kann man den Hund das Allein sein angewöhnen. Man lässt ihn zuerst ein paar Minuten alleine, wenn er zu Bellen beginnt, sollte das so gut es geht ignoriert werden. Dem Hund sollte keine Zuwendung entgegengebracht werden, damit er versteht, dass das Bellen in diesem Fall nicht angebracht ist. Ansonsten fühlen Sie sich in ihrem Verhalten bestätigt. Die Zeitabstände können dann immer größer versucht werden. Wenn der Hund nicht bellt, kann er zwischendurch mit Leckerlies belohnt werden. Dann gibt es da noch das Bellen, beim Klingeln an der Tür. Wenn der Hund daraufhin unmittelbar zur Tür läuft, sollte man nicht hinter ihm herlaufen und ihn schimpfen. Der Hund empfindet das als eine Art Aufforderung zum Bellen. Deshalb nicht gleich aufspringen und hinter her rennen, sondern den Hund mit einem klaren Kommando auf seinen Platz verweisen und den Besucher an der Tür dazu auffordern, den Hund solange nicht zu beachten, bis er aufhört zu bellen. Und dann gibt es noch den Problemfall, dass der Hund Spaziergänger oder andere Hunde beim Gassi gehen anbellt. Hier kann man ganz klar sagen, er macht das, weil er seinen Besitzer beschützen möchte. Der Hund hat das Gefühl, dass der Besitzer nicht her der Lage ist, das versetzt ihn in eine stressige Situation und er fängt an die Gefahr anzubellen. Deshalb sollte man dem Hund ein entspanntes, ruhiges und souveränes Bild vermitteln.
Wenn Du Probleme mit dem Bellen Deines Hundes hast, können Dir auch die Experten der Tierfreunde Österreich weiterhelfen. Jetzt Mitglied werden und als Hundehalter rund um versorgt sein.
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Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung zu haustierspezifischen Themen sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.
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