Wenn´s ums Thema Fressen geht hört bei vielen Hunden der Spaß auf. Das bekommen manchmal auch ihre Halter zu spüren, die von ihrem Tier angeknurrt werden, sobald sie sich in die Nähe des Napfes wagen.
Futteraggression ist ein häufiges Thema, aber für den Hund ein ganz normales Verhalten. In der Natur würde das keinen stören. Schließlich ist das Futter für das Tier eine wichtige Ressource und Hunde verteidigten, was ihnen wichtig ist. Manche Vierbeiner fressen deshalb besonders schnell, um das Futter in den Bauch und damit in Sicherheit zu bringen. Andere legen demonstrativ eine Pfote auf ihren Knochen. Während dies von menschlicher Seite aus toleriert wird, sieht das bei der Aggression anders aus: Dann knurren die Hunde, schnappen vielleicht in die Richtung des Menschen oder beißen sogar zu.
Vor dem Zubeißen Warnsignale erkennen
Aus dem Nichts kommt das nur selten, die meisten Hunde warnen vorher. Der Körper wird steif, ihr Blick fixiert, die Ohren sind nach vorne gestellt, die Rute zeigt nach oben, das Fell ist gesträubt, die Lefzen nach hinten geschoben. Hinzu kommt ein Knurren. Dafür sollte dein Hund aber nie bestraft werden. Denn mit dem Infragestellen einer Rangfolge, wie es so oft propagiert werde, habe dieses Verhalten nichts zu tun; dies sei wissenschaftlich längst belegt. Zudem wirkt eine Strafe meist kontraproduktiv und im ungünstigen Fall folgert der Hund daraus, dass er nicht mehr knurrt, sondern gleich beißt. Knurren ist ein Bestandteil der Hundesprache und bedeutet ein deutliches ‘Nein’. Und das sollte man auf jeden Fall ernst nehmen. Rassen, die zur Verteidigung gezüchtet werden, wie etwa Rottweiler und Schäferhunde, tendieren generell zur Futterverteidigung. Auch bei Hunden, die schon mal gehungert haben, gibt es ein höheres Risiko.
Hunde sollen lernen nicht um Futter zu fürchten
Wer einen Welpen aufzieht, kann einiges tun, damit es gar nicht so weit kommt. Er sollte von klein auf merken, dass er nicht um sein Futter fürchten muss. Setzt dich am besten neben seinen Napf während er frisst und lege ihm immer wieder Futterbrocken hin. So lernt der Welpe, dass ein Mensch in der Nähe des Napfes das Beste ist, was ihm passieren kann. Beim erwachsenen Hund, wo sich das aggressive Verhalten während des Fressens bereits verfestigt hat, ist das Training natürlich aufwendiger. Eine Möglichkeit ist es, das Tier nur aus der Hand zu füttern. Zudem kann mit dem Hund ein Unterbrechungssignal eingeübt werden, zunächst natürlich in entspannten Situationen, also fern vom Napf. Hört der Hund auf dieses Signal, erhält er ein Leckerli. Klappt die Übung gut, wird auch am Napf geübt. Stoppt der Hund auf das Signal hin mit dem Fressen, gibt es eine große Belohnung. Anders sieht es bei einer sehr aggressiven Futteraggression aus, wenn also der Hund den Menschen attackiert und der Halter sich kaum mehr in die Küche traut. Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH raten hier den Rat eines Hundetrainers einzuholen, der mit positiver Verstärkung arbeitet. Das Ziel ist es, dem Hund ein Sicherheitsgefühl zu vermitteln – er soll lernen, dass ihm nichts weggenommen wird.
Strafen verschlimmern das Problem
Ein übertrieben dominantes Verhalten oder gar Bestrafen sollte vermieden werden. Zum einen beseitigt dies nicht die Ursache des Problems und kann zum anderen für den Halter gefährlich werden. Vor allem dann, wenn man die Hundesprache nicht exakt interpretieren kann. Zumal im Prinzip eine Futteraggression mit positiver Verstärkung relativ leicht zu korrigieren ist, nur bei wenigen Fällen wird es kompliziert. Dazu gehören Hunde, die bereits mehrere Besitzer hatten und dort mit ihrem Drohverhalten erfolgreich waren. Sehr schwierig ist die Arbeit zudem mit Hunden, die für ihr Drohverhalten bereits gestraft wurden. Dann droht das Tier nicht mehr, sondern greift direkt an.
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