Er freut sich, er jault, er wedelt mit dem Schwanz und dann setzt er zum Sprung an. Eigentlich ganz süß, wenn es ein Dackel ist. Problematisch wird’s bei einem Rotweiler oder Bernhardiner.
Es sieht zwar lustig aus, wenn ein Hund aufgeregt auf Herrchen oder Frauchen zuläuft und an ihnen hochspringt. Je größer der Hund ist, desto unangenehmer kann dieses Begrüßungsritual aber werden. Mit ein bisschen Training bekommst du dieses Verhalten aber in den Griff.
Wieso springen Hunde hoch?
Ursprünglich erbetteln sich Welpen mit diesem Verhalten ihr Futter. Wenn die Mutter von der Jagd zurückkommt, schlecken ihr die Welpen am Maul, sodass die Mutter das Fressen hochwürgt und ihren Nachwuchs damit füttert. Dieses Verhalten entwickelte sich im Laufe der Jahre zum Begrüßungsritual zwischen Hunden und Haltern.
Abgewöhnung durch ignorieren?
Sie sollten versuchen, das Verhalten von Anfang an umzulenken. Das bedeutet, der Hund darf den Menschen begrüßen, soll aber dabei mit den Pfoten auf der Erde bleiben. Klappen kann das nur, wenn du nicht auf das Hochspringen reagierst, Das heißt: nicht angucken, nicht anfassen, nicht streicheln und nicht mit den Händen wedeln. Denn jede Reaktion würde das Tier als Bestätigung auffassen. Erlaubt sind nur: sich vom Hund wegdrehen und woanders hingucken. Erst wenn du es schaffst, das Tier zu ignorieren, versucht es der Hund mit einem neuen Verhalten. Bei Welpen wird das relativ schnell funktionieren, denn das stetige Hochspringen ist für sie sehr anstrengend. Doch egal, wie lange es dauert: Begrüße deinen Vierbeiner erst dann, wenn er alle vier Pfoten auf der Erde hat. Springt dein Hund wieder hoch, gehe sofort drei Schritte zurück, so erhält er eine eindeutige Reaktion.
Was tue ich bei älteren Hunden?
Bei Hunden, die schon erwachsen sind, kann es etwas länger dauern, bis man ihnen das Hochspringen abgewöhnt hat. Bei einem sehr großen Tier empfiehlt es sich, ihm ein Geschirr anzuziehen, damit du ihn notfalls anbinden oder wegführen kannst. Auch bei kleineren Hunden kann ein Geschirr mit einer befestigten Leine sinnvoll sein, um im Training schnell auf die Leine steigen zu können. Beim Üben gehst du am besten genauso wie bei Welpen vor. Zum Hund hingehen und abwarten, bis er sich hinsetzt. Erst dann wird gelobt, gestreichelt und begrüßt.
Was tun, wenn der Hund Jogger oder Gäste anspringt?
Springt dein Hund nicht nur dich an, sondern auch den Postboten, Jogger oder Fahrradfahrer wird das schnell zum Problem. Bist du draußen mit ihm unterwegs, solltest du ihn am besten an der Schleppleine führen, zu sich rufen und mit Leckerlis ablenken, sobald in der Ferne ein Jogger auftaucht. So stehen die Chancen am besten, dass es gar nicht zum Hochspringen kommt.
In den eigenen vier Wänden kannst du hingegen auch anders agieren. Die eine Möglichkeit ist, den Gast einzubeziehen. Dazu muss man ihm genau erklären, was er auf keinen Fall tun soll. Beim Üben kommt der Bekannte dann auf dich zu und wenn dein Hund an ihm hochspringt, wendet er sich ab. Das macht er solange, bis der Hund sitzenbleibt. Erst dann wird er begrüßt und bekommt Aufmerksamkeit. Wird er mit einem Leckerli belohnt, bekommt er es von dir und nicht von deinem Gast.
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