Wir hatten die Hoffnung fast aufgegeben. Verzweifelt hatten wir Plakate an allen möglichen und unmöglichen Stellen aufgehängt, jeden Winkel abgesucht. Bis sie vier Wochen später wieder da war: Unsere Lilly.
Lilly, die Katze meiner Eltern, hatte es nicht immer leicht. Ein paar Narben an ihrem Körper weisen daraufhin, dass sie einmal bei Menschen war, die es alles andere als gut mit ihr gemeint hatten. Sie hatten sie am Ende, als sie schwanger war, dann sogar ausgesetzt. Samt ihrer Kleinen wurde Lilly im Wald gefunden und kurze Zeit später an meine Eltern vermittelt. Ab da ging es endlich rasant aufwärts.
Eine liebevolle Beziehung
Meine Eltern gaben Lilly Zeit, sich an ihr neues Zuhause zu gewöhnen. Nicht nur sie, sondern auch ihren Sohn hatten sie adoptiert, so hatten die zwei immer auch sich gegenseitig, wenn es darum ging, sich in der Fremde wohlzufühlen. Keiner bedrängte die beiden, viel mehr waren sie überglücklich, als sie dem Frieden schließlich zu trauen lernten und nach und nach nicht nur das Futter, sondern auch sämtliche Streicheleinheiten und Zeichen der Fürsorge und Liebe hungrig und glücklich entgegen nahmen. Nach knapp einem Monat war es, als wären die zwei immer da gewesen, um sich allabendlich auf dem Schoß meiner Eltern einzurollen.
Ein schreckliches Erlebnis
Meine Mutter war gerade auf einem Wochenend-Betriebsausflug, als mein Vater sie besorgt anrief. Lilly sei seit 24 Stunden nicht mehr aufgetaucht, ein sehr untypisches Verhalten für die Katze, die trotz geliebter Spaziergänge in die Nachbarschaft eigentlich jeden Abend zu genannter Schmusestunde erscheint. Meine Mutter brach sofort alle Zelte ab und eilte nach Hause. Dort starteten beide zusammen mit meinem Bruder und mir eine flächendeckende Suchaktion. Plakate, Ausschreibungen im Internet, in der Zeitung, in sozialen Medien, Nachfragen bei Nachbarn, Absuchen der Gegend: Nichts. Es war, als wäre Lilly vom Erdboden verschluckt. Zwei Wochen suchten wir, setzten alles mögliche in Bewegung, weinten, bangten, hofften. Bis wir irgendwann mürbe anfingen, aufzugeben. Nicht die Hoffnung, aber die Aktionen. Wir wussten nicht, wie uns geschah und ob wir unseren Liebling jemals wieder sehen würden. Am schlimmsten war das schrecklich nagende Gefühl, nicht zu wissen, wie es ihr ging und die Furcht, sie könnte doch an irgendeinem Ort leiden.
Wunder geschehen
Ein Anruf von Tasso, dem Registrierungssystem, von dem auch Lilly ein Tattoo im Ohr hatte, kam vier Wochen nach dem Verschwinden völlig unvermutet. Eine Bauernfamilie habe Lilly gefunden, sie sei anhand ihres Ohrentattoos identifiziert worden. Einzig: Der Ort war 30 Kilometer entfernt vom Wohnort meiner Eltern! Mit einer aufsteigenden Hoffnung und gleichzeitig der Angst, doch der Enttäuschung einer Verwechslung zu unterliegen, machten sich meine Eltern auf. Und durften eine Dreiviertelstunde die süße Lilly wieder in ihre Arme schließen. Abgemagert, aber gesund. Wir alle waren überglücklich. Was wohl passiert war, ob sie in einem Lieferwagen mitgefahren war und seitdem herumgeirrt war, auf der Suche nach ihrem Zuhause: Wir wissen es nicht. Es war auch egal. Das einzige, was zählte, war, dass wir unsere Maus wieder hatten. Auch an dieser Stelle möchte ich den Mitgliedern der Familie und insbesondere der Finderin Melissa, sollten sie das hier lesen, meinen tiefsten Dank aussprechen. Ihr habt uns unsere Lilly wieder gebracht.
Was hätte anders laufen können?
Das haben wir uns natürlich gefragt. Die Tätowierung war schon einmal Gold wert, ohne sie wäre Lilly nie identifiziert worden. Auch dass Lilly gechippt ist, hätte womöglich helfen können. Damit kann man nur anderen Haustierhaltern ans Herz legen, sein Tier zu chippen oder zu tätowieren. Die Bauernfamilie, die Lilly gefunden hat, berichtete uns, sie wussten durch die Tätowierung gleich, dass Lilly jemandem gehören musste und keineswegs eine Streunerkatze war. Das brachte uns drauf, dass auch ein Chippen für viele nicht ersichtlich ist. Gleichzeitig hatten wir Glück, dass Melissa und die Familie mit dem Tasso-System vertraut war – auch das ist nicht immer der Fall. Die Lösung? Der Fortlauf-Schutz der Tierfreunde Österreich bietet eine Hülse an, die am Halsband befestigt ist und in deren Inneren die Tierfreunde-Notrufnummer enthalten ist. Aus dieser geht für jeden verständlich und klar hervor, dass es jemanden gibt, der sehnsüchtig auf seinen Liebling wartet. Ohne Umwege, ob zum Tierarzt oder über Tasso, kann der Finder die Tierfreunde verständigen. Der schnellste Weg, um sein Haustier bald wieder bei sich zu haben.
Wir nutzen den Fortlauf-Schutz ab sofort und können ihn nur von Herzen empfehlen.
Die TIERFREUNDE ÖSTERREICH sind Österreichs Club für Haustierbesitzer. Fundierte Information und Beratung sind Kernaufgaben der gemeinnützigen Organisation, die sich mit einem umfassenden Servicepaket sowie wichtigen Initiativen um die Anliegen von Haustierbesitzern kümmert.